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Firmen der Region: Sema GmbH Coswig Firmen der Region: Sema GmbH Coswig: Ein Sonnenschutz für die Familienfotos

Von Frank Zimnol 10.02.2002, 18:23

Coswig/MZ. - Die Sema GmbH Coswig verfügt nach eigenemBekunden über das Know-how, um den schädigendenEinfluss überdosierter UV-Strahlung auf Produkteverschiedenster Art stark einzuschränken.So bewirken ihre "Sonnenschutzmittel" zumBeispiel, dass Fotos nicht vergilben sondernihre Farbbrillanz lange behalten. GeschäftsführerUdo Dieckmann verheißt außerdem, dass sichauch Möbel, Lederbekleidung, Etiketten, Plakateoder Folien trotz starker Sonneneinwirkung"frisch halten" lassen.

Der promovierte Fotophysiker - er hatte nacheigenen Worten 1997 im Color-Bereich bei OrwoWolfen das Licht in der Forschung ausgeknipst,nachdem das Ende der Filmproduktion besiegeltwar - entschloss sich, sein Spezialwissenunternehmerisch zu nutzen. Gemeinsam mit KarinRauch - auch sie war Orwo-Forscherin - gründeteer die Coswiger Firma.

In einem unscheinbaren, abgelegenen Gebäude- es soll vor dem Kriege das erste Sprengstoff-Laborder BASF gewesen sein - fanden die Firmengründerein optimales Domizil. Statt explosiver Atmosphärehielt mit den Unternehmern in dem alten Gemäuerein innovatives Klima Einzug. UV-Blocker,wie die Präparate auch genannt werden, gibtes viele am Markt, sagt Dieckmann. Das Besonderean den Sema-Produkten seien aber ihre naturnahenInhaltsstoffe. Im Gegensatz zu mancher chemischerKeule seien sie biologisch abbaubar und vondaher äußerst umweltverträglich, schwärmtder Forscher. Zudem sollen sie angenehm nachVanille duften.

An die 70 verschiedenen Substanzen haben dieCoswiger im Programm. Besonders stolz sindsie auf einen Spezialauftrag eines europäischenGlasproduzenten. Dabei handele es sich umeine das Sonnenlicht absorbierende Flüssigkeit,die bei der Fertigung beschichteter Glasscheibeneinfach aufgesprüht wird und die bisher verwendetenteuren und zudem recht schweren Folien ersetzensoll, erläuterte Rauch. Pfiffige Lösungenstellen auch die Sprays dar, die Sema fürden Normalverbraucher entwickelt hat. Beispielsweisegibt es ein Mittel, das Strohblumen nichtso schnell ausbleichen lässt, sagen die Forscher.Ein anderes Produkt bewirke, dass Zimmer-oder Freilandpflanzen länger leben und vonBlattläusen befreit werden. Statt Giftstoffensetzen die Erfinder dabei auf die Naturkraftder Zwiebel.

Noch stehe die Firma nicht auf gesunden Füßen,räumt Dieckmann ein. Viel Geld und Kraft habeman bisher in Forschung und Entwicklung investierenmüssen. "Inzwischen fühlen wir uns aber starkgenug, auf Märkte vordringen zu können", zeigtsich die Geschäftsführerin optimistisch. 2002solle die Gewinnzone erreicht werden. AuchInvestitionen seien ins Auge gefasst. Einkleines aber feines Technikum soll bereitsin diesem Jahr entstehen, ein modernes Produktionsgebäudeein, zwei Jahre später.