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Firmen der Region Firmen der Region: Magnesitwerk lässt nichts anbrennen

Von Frank Zimnol 21.11.2001, 16:34

Aken/MZ. - Das Unternehmen im Landkreis Köthen hat seitder Wende eine wechselvolle Geschichte hintersich. Es gab mehrere Besitzerwechsel, "dienicht immer glücklich verlaufen sind", schätztGeschäftsführer Michael Kuschinsky ein. Auchunter der Ägide der US-Firma Harbison-WalkerRefractories, die 1998 die Regie in Aken übernahm,seien rote Zahlen geschrieben worden. DieserTrend habe erst im Vorjahr gestoppt werdenkönnen. Und zwar, nachdem der österreichischeKonzern RHI Refractories den amerikanischenKonkurrenten übernahm, womit sich automatischauch in Aken ein Eigentümerwechsel vollzog.

2000 habe das Werk "das beste Ergebnis seinerGeschichte" erreicht, sagt der Geschäftsführer.Auch für das laufende Jahr stehe "ein positivesErgebnis" ins Haus. Und das, obwohl wir es"mit einem kränkelnden und hüstelnden Hauptkundenzu tun haben", wie Kuschinsky mit Blick aufdie Konjunkturschwäche des Stahlsektors feststellt.Das Unternehmen an der Elbe habe diese kritischeSituation auch deshalb unbeschadet überstanden,weil zusätzlich zu den normalen Bestellungenauch Aufträge der Wiener RHI-Zentrale realisiertwerden konnten.

Der Standort Aken habe im Konzern "als fixerBestandteil der Sparte Stahl einen hohen Stellenwert",versichert der Manager aus der Alpenrepublik.Das Werk sei noch aus DDR-Zeiten ziemlichmodern ausgerüstet, verfüge über ein gutesSortiment und - was besonders ins Gewichtfalle - über eine exzellente Verkehrsanbindung.Kuschinsky meint damit den nahegelegenen ElbhafenAken. Er biete den Vorteil, jährlich jeweilsetwa 40000Tonnen Rohstoffe - das Magnesitwird aus China eingeführt - und Fertigprodukteauf dem "äußerst kostengünstigen" Wasserwegzu transportieren. "Da wir unser Feuerfest-Materialweltweit - unter anderem in die USA, nachÄgypten und Saudi-Arabien sowie in die GUS-Länderliefern, schlägt das Verschiffen positiv zuBuche", sagt der Geschäftsführer.

Die Einbindung in den RHI-Konzern werde allerdingsauch Auswirkungen anderer Art auf Aken haben,deutet Kuschinsky an. Er glaube, dass sich"durch Synergieeffekte", speziell in der Verwaltung,eine Reduzierung des Personals von derzeit182 auf "etwa 150" nicht vermeiden lasse.Über den Zeitraum der "Anpassung" machte derManager keine Angaben.