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Filmtipp Filmtipp: «Keinohrhasen»

Von Dorit Koch 14.03.2012, 13:32
Anna (Nora Tschirner) sitzt an einem Tisch, auf dem der «Keinohrhase», ein Plüsch-Hase ohne Ohren, sitzt. (Foto: dpa)
Anna (Nora Tschirner) sitzt an einem Tisch, auf dem der «Keinohrhase», ein Plüsch-Hase ohne Ohren, sitzt. (Foto: dpa) Warner Bros.

Hamburg/dpa. - Mit «Keinohrhasen» hat Til Schweiger eine romantische Komödie inszeniert, die das Herz berührt und das Zwerchfell kitzelt. Den ungewöhnlichen Titel lieferte ein Stoffhase ohne Ohren, den Boulevardreporter Ludo (Til Schweiger) in einem Kindergarten bastelt. Dorthin hat es ihn verschlagen, weil er 300 Sozialstunden ableisten muss. Ludo, verantwortungslos undarrogant, trifft auf sein komplettes Gegenteil, Kindergärtnerin Anna (Nora Tschirner) - reichlich Stoff für die gelungene Mischung aus Herz und Humor, Lovestory und Comedy.

Schweiger, der am Tag vor dem Kinostart seinen 44.Geburtstag feierte, stand wieder vor und hinter der Kamera. «Mein Wunsch war es, eine echte romantic comedy zu machen», sagt er. «Nicht nur eine Beziehungskomödie oder einen Schwank, sondern einen Film, bei dem man viel lachen kann, aber auch emotional berührt wird.» Komödien waren schon immer die Stärke des Schauspielers, der mit Streifen wie «Manta, Manta», «Der bewegte Mann» oder «Knockin' On Heaven's Door» Erfolge feierte. Wie schon bei «Barfuß» zeichnet Schweiger wieder als Drehbuch-Co-Autor und Produzent verantwortlich. «Projekte, bei denen ich MEINEN Film erzählen kann», betont er.

Die beiden aufeinanderprallenden Charaktere in der Geschichtekönnten unterschiedlicher kaum sein: Klatschreporter Ludo ist mitPaparazzo Moritz (Matthias Schweighöfer) ständig auf der Suche nachSkandalen, Sensationen und Frauen. Kindergartenleiterin Anna kenntihn nur zu gut, musste sie sich doch als Kind mit großer Brille undZahnspange ständig von ihm hänseln lassen. Eines Tages steht Ludo vorder Tür ihrer Kita, das Gericht hat ihn dazu verdonnert. Er war beiseiner Storyjagd durch das Glasdach eines Hotels mitten in eine Feiergestürzt, bei der Boxer Wladimir Klitschko der Sängerin YvonneCatterfeld, die sich im Film beide selbst spielen, einenHeiratsantrag macht.

«Man sieht sich immer zweimal im Leben» lautet eine Botschaft desFilms. «Ich denke, jeder Mensch sollte seine Umwelt so behandeln, wieer selbst behandelt werden möchte», sagt Schweiger. Wiederbegegnungenjeglicher Art erleben mehrere Figuren, darunter Wolfgang Stumph alsbösartigen Taxifahrer. «Ich habe mich wirklich gefreut, dass er, dersonst in seinen Rollen den Sympathischen spielt, den fiesen Partübernommen hat», berichtet Schweiger. Den Wunsch, Pop-SängerinCatterfeld einen Heiratsantrag zu machen, hatte Klitschko selbst. DemBoxer bescheinigt Schweiger «Schauspieltalent» und will ihn für seinnächstes Projekt verpflichten - als «schwarzen Ritter für eine imMittelalter spielende «Buddy-Comedy» mit Rick Kavanian.

Kavanian ist auch bei «Keinohrhasen» mit von der Partie, ebensoArmin Rohde, Christian Tramitz und Jürgen Vogel. Auch Schweigers vierKinder Valentin (12), Luna (10), Lilli (9) und Emma Tiger (5) spielenmit. «Sie haben selbst gefragt, wurden aber alle gecastet», erzähltder Vater, der von seiner Frau Dana inzwischen getrennt lebt. Dass esauf der Leinwand ein Happy End gibt, ist kein Geheimnis. «Das Konzeptfür einen solchen Film ist ja immer gleich: Zwei Menschen, diescheinbar nicht zusammenpassen, kommen zusammen», erklärt Schweiger.«Als Zuschauer weiß man auch, dass sie am Schluss zusammenfinden.Interessant und reizvolle Herausforderung ist es, den Weg dahin zuzeigen.»