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Familiendrama in Altenfeld Familiendrama in Altenfeld: Andacht für erstochene Kinder ( 1 4)

18.06.2017, 11:49
Rettungsdienste und Polizisten im Einsatz bei einem Familiendrama in Altenfeld. Ein Mann hatte drei kleine Kinder niedergestochen.
Rettungsdienste und Polizisten im Einsatz bei einem Familiendrama in Altenfeld. Ein Mann hatte drei kleine Kinder niedergestochen. dpa-Zentralbild

Altenfeld - Nach dem tödlichen Familiendrama in Altenfeld haben Einwohner des Ortes bei einer Andacht der Opfer gedacht.

„Die Betroffenheit ist groß“, sagte Pfarrer Fred Klemm der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es gewesen, den Menschen Halt angesichts der schrecklichen Tat zu geben.

Bei vielen kochten derzeit die Gefühle hoch, und sie suchten nach einer Erklärung. Die Andacht am Sonntag sollte deswegen mit einer Zeit der Stille, des Gebets und der Lesung von Bibeltexten Raum zur Besinnung geben. Klemm: „Wir ertragen es, indem wir uns an Gott hängen.“

Nach Angaben von Staatsanwältin Anette Schmitt-ter Hell gab es am Sonntag keinen neuen Sachstand zu der Bluttat. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hatte ein Familienvater am Donnerstag in dem knapp 1000 Einwohner zählenden Ort im Ilm-Kreis seine drei Kinder niedergestochen - wohl weil sich seine Frau von ihm trennen wollte.

Vater stach aus trennunsangst auf seine drei Söhne ein

Zwei seiner Söhne verbluteten, der dritte kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Am Freitag wurde gegen den 27-jährigen Deutschen Haftbefehl wegen zweifachen Mordes, Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung erlassen. Laut Staatsanwaltschaft Erfurt schweigt der Familienvater bisher zum Tatgeschehen.

Die Mutter stammt aus Altenfeld und war erst vor wenigen Monaten mit Mann und Kindern in den Ort zurückgekehrt. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung vom Samstag hatte das Paar erst vor gut einem Jahr geheiratet.

Zu der seelsorgerlichen Andacht am Sonntagvormittag sei die kleine Kirche sehr gut besucht gewesen, sagte Pfarrer Klemm. Seinen Worten zufolge zählte auch die Mutter der beiden getöteten Kinder zu den Teilnehmern. Sie sei von Freunden und Familienangehörigen begleitet worden. Die offizielle Trauerfeier mit Beerdigung der beiden ein und vier Jahre alten Kinder steht noch aus.  (mz/dpa)