Extra Extra: Reaktionen aus der Fußballwelt
Hamburg/dpa. - (Frankfurts Bürgermeister Achim Vandreike)
(Frankfurts Bürgermeister Achim Vandreike)
«Ich würde mir auch nicht erlauben, so ein Stadion in drei, vier Stunden auf seine Sicherheit zu begutachten.»
(Frankfurts Feuerwehrchef Reinhard Ries, der unter anderem den Düsseldorfer Flughafenbrand untersucht hat)
«Vielleicht haben wir zu viele Daten geliefert. Die Begehung im Oktober habe zwei bis drei Stunden gedauert und sich nicht wesentlich von einer normalen Stadionführung unterschieden.»
(Patrick Meyer, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Frankfurter Stadions)
«Die Baugenehmigung für die Arena ist seinerzeit nach allen heute noch gültigen Vorschriften des Baurechts und der Versammlungsstättenverordnung erteilt worden. Für uns als Bauordnungsbehörde gibt es keinen Zweifel an dieser Baugenehmigung. Aus unserer Sicht ist die Arena sicher.»
(Frank Baranowski, Oberbürgermeister von Gelsenkirchen)
«Die Stiftung Warentest ist der Auffassung, dass die bestehenden Gesetze und Vorschriften falsch bzw. nicht ausreichend sind. Diese in Deutschland gültigen Vorschriften sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern die härtesten und schärfsten. Wenn das alles in der Studie so stimmen würde, könnte auf der ganzen Welt kein Stadion mit zwei oder drei Rängen gebaut werden. Für uns macht sich die Stiftung Warentest mit ihrem Ergebnis lächerlich. Die Warentester haben das wohl nur gemacht, um die eigene Auflage zu steigern.»
(Peter Peters, Geschäftsführer des FC Schalke 04 und der WM-OK-Außenstelle Gelsenkirchen)
«Ich bin sehr froh, dass wir gut weggekommen sind. Wir waren von Anfang an zuversichtlich, weil es ein Neubau ist und wir von Anfang an engste Abstimmung mit allen Sicherheitsbehörden hatten. Bei den als Kritik angeführten Punkten handelt es sich teilweise um einen Philosophie-Streit. Wir hätten uns gerne über die Punkte unterhalten, dann wäre die eine oder andere Kritik gar nicht erst entstanden.»
(Jürgen Muth, Betriebsleiter der Münchner Allianz Arena)
«Dieses Stadion ist seit 70 Jahren bespielt. Das WM-Motto heißt ja nicht: Zu Gast bei Stiftung Warentest. Ich ärgere mich darüber, das macht die Arbeit des Organisationskomitees zunichte. Die Dinge, die von einem Experten aufgezeigt wurden, werden von anderen nicht geteilt. Man sollte diese Punkte vorher abarbeiten und nicht mit der Warentest-Keule um sich schlagen. Dies verschreckt ausländische Besucher. Der Aufbau mobiler Notbrücken hat bei einer Übung im Vorjahr 26 Minuten gedauert. Das war nur der erste Versuch und geht bis zum Turnierbeginn in fünf Monaten noch schneller.»
(Peter von Luebbecke, Chef der Betreibergesellschaft im Berliner Olympiastadion)
«Ich bezweifle die Vorgehensweise und bin überhaupt nicht einverstanden. Wenn der beanstandete tiefe Stadiongraben ein Sicherheitsproblem bei einer möglichen Massenpanik darstellt, dann erfüllt er bis auf diesen Fall doch auch sinnvolle Funktionen. Im Notfall ist man vorbereitet, rollen Brücken ran, die zur Flucht genutzt werden können. Zudem glaube ich, das Olympiastadion ist sehr großzügig gebaut und hat sehr breite Durchgänge. Ausländische Besucher äußern sich oft anerkennend und erstaunt darüber.»
(Bernd Schiphorst, Präsident von Fußball-Bundesligist Hertha BSC)
«Die Sicherheit der Besucher des Zentralstadions Leipzig hatte von den ersten Planungen bis zu den letzten Handgriffen des Stadionbaus immer erste Priorität. Schon Ende 2004 wurde das Zentralstadion von allen Instanzen (TÜV, Versicherungen, Bauordnungsamt, Brandschutz, etc.) mängelfrei abgenommen. Trotzdem nehmen wir die Anmerkungen zu den Sicherheitsfragen der Stiftung Warentest sehr ernst. Dort, wo sinnvolle Verbesserungsmöglichkeiten angebracht sind, werden wir sie auch realisieren.»
(Wilfried Lonzen, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Leipzig)
«Die Sicherheit der Zuschauer bei Bundesliga- und WM-Spielen im Fritz-Walter Stadion ist in keiner Weise gefährdet. Die Untersuchung im Oktober 2005 fand auf einer Großbaustelle statt. Die von der Stiftung Warentest kritisierten Mängel im Bereich des Brandschutzes bestehen so nicht. Zwischenzeitlich wurden in umfangreiche Brandschutzmaßnahmen und eine Brandmeldeanlage mehrere hunderttausend Euro investiert.»
(Dirk Leibfried, Pressesprecher Fritz-Walter-GmbH Kaiserslautern)
«Wir sind froh, dass die AWD-Arena in Hannover zu den besten Stadien gehört. Gleichwohl bin ich nicht glücklich über die Vorgehensweise der Stiftung Warentest. Ihre Beanstandungen richten sich weniger an die Stadionbetreiber als an den Gesetzgeber, nach dessen Vorschriften und Regeln die WM-Arenen gebaut worden sind. Dennoch nehmen wir die Dinge ernst. Wo wir nicht regelkonform sind, werden wir nachbessern.»
(Karl-Heinz Vehling, Stadion-Chef Hannover)
«Wunderbar, prima. Wir sind rundum zufrieden. Die Stadionbetreiber in Hannover haben ihre Schulaufgaben gut gemacht. Ich hatte allerdings auch nichts anderes erwartet.»
(Karl Rothmund, Geschäftsführer WM-OK Hannover)
«Manchmal lassen sich Baurecht und Sicherheitsdenken nicht auf eine Linie bringen. Die Stiftung Warentest stellt die Panikforschung zu sehr in den Mittelpunkt. Die normale Nutzung eines Stadions wird dabei vernachlässigt. Wir halten die Studie aber für konstruktiv.»
(Patrick Meyer, Geschäftsführer Frankfurter Stadionbetreiber)
«Wir reagieren mit großer Gelassenheit. Das Stadion ist sicher und weist auch keine deutlichen Mängel im Bereich der Sicherheit auf. Wir haben die genannten Punkte mit unseren Fachleuten besprochen. Sie teilen die Einschätzung der Stiftung Warentest nicht. Die Frage ist, ob bei diesem Gutachten nicht die Publicity im Vordergrund gestanden hat.»
(Susanne Eisenmann, Stuttgarter Sportbürgermeisterin)
«Das sind Mängel, die bei uns aufgezeigt wurden, die durch den Umbau begründet sind. Das ist bis zur WM auf jeden Fall behoben. Wir hatten ein gutes Gefühl, aber man macht sich vorher schon Gedanken.»
(Karlheinz Kubanek, Werksleiter Nürnberger Frankenstadion)
«Wir haben ein hervorragendes und sicheres Stadion. Schon in der Planungsphase haben wir der Sicherheit einen hohen Stellenwert eingeräumt, damit wir eben für solche Weltereignisse wie die WM gut gerüstet sind. Das hat sich jetzt ausgezahlt.»
(Fritz Schramma, Oberbürgermeister von Köln)
«Einige Dinge sind neben der Kappe. Eine Evakuierung wird nicht durch Drehkreuze vorgenommen, sondern durch sechs Meter breite Fluchttore. Wir haben alle Auflagen erfüllt, was uns im Sicherheitskonzept ja auch testiert worden ist. Dieses Testat sagt alles.»
(Hans Rütten, Sportstätten-Chef der Stadt Köln)