Kuriose Ursache Explosion Weinböhla: Haarspray zerstörte Haus bei Dresden

Weinböhla - Die heftige Explosion in einem Wohnhaus in Weinböhla ist von Spraydosen verursacht worden. Zumindest steht deren Benutzung am Anfang einer folgenschweren Kausalkette, fanden die Ermittler heraus. Bei dem Unglück war am Samstag eine 55 Jahre alte Frau schwer verletzt worden.
Wie Polizeisprecher Thomas Geithner sagte, hatte die Frau Einsatzkräften noch mitteilen können, dass sie vor der Explosion Sprays benutzte - darunter ein Haarspray. Das dabei entstehende Gas-Luft-Gemisch habe sich ausgebreitet und entzündet, hieß es.
Was genau der Auslöser des Funkens war, ist derzeit noch unklar. Die Polizei vermutet einen Warmwasserboiler als Quelle, aber auch ein Lichtschalter sei denkbar. "Ausgangspunkt der Explosion war demnach ein Zimmer im Obergeschoss. In diesem befand sich eine Küchenzeile mit Waschtisch, auf welchem zahlreiche Spraydosen standen", teilte die Polizeidirektion Dresden mit. Es werde nun wegen fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt.
Die 55-Jährige musste am Samstag mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Leipzig gebracht werden. Ihre 78 Jahre alte Mutter hatte sich zum Zeitpunkt der Explosion im Erdgeschoss des Hauses aufgehalten. Sie blieb unverletzt.
Die Explosion hatte das Haus erheblich beschädigt. Im Dach klaffte eine riesige Lücke, Dachziegel lagen vor dem Haus verstreut. Die Wucht der Detonation hatte die Wände nach außen gedrückt und für große Risse gesorgt. Aus einem Fenster ragte ein Holzstamm heraus, der vermutlich von der Dachkonstruktion stammte. Vor dem Haus wurde ein Auto durch herumfliegende Trümmerteile beschädigt. Das Dach und das Obergeschoss wurden inzwischen abgetragen. (mz/dpa)