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Ernährung Ernährung: Richtig Essen auf der Messe

Von Thomas Kärst 07.03.2006, 11:27
Gedränge, Lärm und dicke Luft - eine Messe wie hier die CeBIT in Hannover ist zwar spannend, aber für den Körper meist eine Belastung. Umso wichtiger sind ausgewogene Kost und gelegentliche Ruhepausen. (Foto: dpa)
Gedränge, Lärm und dicke Luft - eine Messe wie hier die CeBIT in Hannover ist zwar spannend, aber für den Körper meist eine Belastung. Umso wichtiger sind ausgewogene Kost und gelegentliche Ruhepausen. (Foto: dpa) dpa

Bonn/Hannover/dpa. - Volle Halle, leerer Magen - diesenGegensatz spüren Messebesucher oft bereits nach vergleichsweisekurzer Zeit. Das kilometerweite Laufen von Stand zu Stand, dieschlechte Luft und der hohe Geräuschpegel in den Hallen sorgen dafür,dass die Energiereserven des Körpers sich schneller erschöpfen alssonst. Umso wichtiger ist eine gesunde Ernährung. Regelmäßige Pausensorgen zusätzlich dafür, dass der Besuch von CeBIT, InternationalerTourismusbörse oder Genfer Automobilsalon nicht zum Dauerstress wird.

Hauptproblem ist die trockene Luft in den Messehallen. «Man läuftohne Pause herum und vergisst zu trinken», sagt Silke Restemeyer vonder Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. «Und wenn manwas trinkt, dann meist Kaffee.» Dieser tauge jedoch nur bedingt alsDurstlöscher. «Am besten ist es, etwas mitzunehmen, etwaMineralwasser oder Obstsaft mit Wasser vermischt», rät auch SabineSchmid vom Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. Mindestens ein Litersollte es aber schon sein.

Die Getränke helfen nicht nur gegen Durst und Müdigkeit. «Vieltrinken unterstützt die Blutzirkulation», sagt Prof. Stefan Hillejan,Venenspezialist aus Hannover. Die Flüssigkeit sorgt dafür, dass dasBlut nicht eindickt und die Beine nicht vorzeitig schwer werden.«Außerdem werden die Nieren durchgespült und der gesamte Organismusentschlackt», sagt der Experte.

Doch auch das Essen sollte auf der Messe nicht vergessen werden,mahnt Gesundheitsexpertin Schmid - und seien die ausgestelltenProdukte noch so spannend. «Wichtig ist zunächst ein gutes Frühstück,am besten mit Müsli, Vollkornbrot, Käse.» All das hält lange vor. EinBrötchen zum Mitnehmen stillt den kleinen Hunger zwischendurch.Sinnvoll sei es auch, ein Stück Obst mitzunehmen. Gut geeignet seienbeispielsweise Äpfel, aber auch Bananen. Sie bieten komplexeKohlenhydrate, die langsam verdaut werden und nicht - wie ein süßerSnack - schnell ins Blut gehen und dann schnell wieder «verpuffen».

Hungern muss auf dem Messegelände in der Regel niemand, dafürsorgen zahlreiche Imbisse und Restaurants. «Sie finden alles - vomWürstchen bis zum mehrgängigen Menü», sagt beispielsweise Michael T. Hofer von der Messe Berlin. Die Preise lägen in Berlin «im mittlerenSegment, nicht zu teuer, aber auch nicht sehr billig». DasMessegelände in Hannover, Deutschlands größtes, bietet allein rund 60Restaurants und Imbisse, die internationale Namen wie «Times Square»,bodenständige Titel wie «Bauernstube» oder nüchterne Bezeichnungenwie «Bistro H 11 SB» tragen.

Um auch an einem langen und anstrengenden Messetag nicht schlappzu machen, sollten Besucher laut Schmid bestimmte Kost bevorzugen.«Pommes und Currywurst sind ungünstig, besser ist was Leichtes wieSalat.» Silke Restemeyer von der DGE rät, sich nicht nur an dieHäppchen der Aussteller zu halten: «Hier mal ein Käsehäppchen, dannein Stück Kuchen, ein bisschen Pizza - das ist nicht ausgewogenernährt.» Wer doch nicht widerstehen kann, sollte wenigstens abendsmit einem vitaminreichen Salat wieder Boden gut machen.

Wichtig ist auch gutes Schuhwerk. «Am besten sind Schuhe, diewandererprobt sind», rät Sabine Schmid. Schließlich kommen in denweitläufigen Hallen schnell einige Kilometer zusammen. Dicke Beinemüssen dagegen weniger die Besucher als die Aussteller fürchten - siekommen eher durch das viele Stehen, da das Blut in die Füße sackt.

«Wer im Warmen steht, also etwa auf einer Fußbodenheizung, bekommtdabei eher dicke Beine als in der Kälte», erläutert Prof. Hillejan.Abhilfe schaffen beispielsweise Kompressionsstrümpfe, die esinzwischen auch aus feinen Mikrofasern und in modischen Farben gibt.«Ich kenne einige Messe-Hostessen, die welche tragen», sagt SabineSchmid.

Auch bei einem vollen Messe-Kalender ist es ratsam, sich von Zeitzu Zeit aus den vollen Hallen ins Freie zu flüchten und etwas Ruhe zusuchen. «Der Lärmpegel hat seine Auswirkungen - er macht müde», sagtSabine Schmid vom Deutschen Grünen Kreuz. Bei einer Unterhaltung inder Halle müsse das Gehirn ständig die Hintergrundgeräuscheausblenden. Der permanente Lärm bewirke zwar keine Hörschäden - ersorge aber dafür, dass der Blutdruck in die Höhe geht.