Erfurter Krämerbrücke Erfurter Krämerbrücke: Geschlossene Läden an den Adventssonntagen

Erfurt - Die Händler auf Erfurts berühmter Krämerbrücke und die Stadtverwaltung streiten sich um die Öffnungszeiten an den Adventssonntagen. „Die Krämerbrücke wird behandelt wie der Rest der Innenstadt“, sagte Stadtsprecherin Inga Hettstedt am Montag auf Anfrage. Mitarbeiter des Ordnungsamtes hätten am Sonntag sieben Ladenbesitzer aufgefordert, sofort ihre Geschäfte zu schließen. Sie hätten entgegen der Rechtsauffassung der Stadt ihre Läden geöffnet gehabt. Die Stadt werde deshalb am vierten Adventssonntag kontrollieren, ob alle Läden geschlossen seien.
Zwar wolle die Stadt prüfen, ob für die Händler von Erfurts Wahrzeichen Ausnahmegenehmigungen nach dem Thüringer Ladenöffnungsgesetz erteilt werden könnten. „Das wird sich aber in diesem Jahr nicht mehr machen lassen.“ Derartige Ausnahmen könnten frühestens 2017 erteilt werden. In der Vergangenheit sei nur teilweise kontrolliert worden, ob die Händler auf der Krämerbrücke an Adventssonntagen ihre Läden offen haben. Dadurch sei eine komplizierte Situation entstanden.
"Krämerbrücke ohne Krämer geht nicht"
Der MDR Thüringen hatte zuerst über den Streit berichtet. Demnach wollen die Händler mit einer Unterschriftensammlung erreichen, dass sie auch an den Adventssonntagen öffnen können. „Krämerbrücke ohne Krämer geht nicht, da schütteln die Touristen nur den Kopf“, sagte ein Einzelhändler dem Sender.
Das Thüringer Oberverwaltungsgericht in Weimar hatte im September entschieden, dass in Erfurt bisher zu viele verkaufsoffene Sonntage genehmigt worden waren. In den vergangenen zehn Jahren habe sich in Thüringen „erkennbar“ eine Verwaltungspraxis herausgebildet, die von Verfassung und Ladenöffnungsgesetz des Landes nicht gestützt sei, hatten die Richter damals kritisiert. Dem Urteil wird auch eine Signalwirkung für andere Kommunen im Freistaat zugesprochen. (dpa/mz)