Energie Energie: Schott Solar will Mitte September an die Börse
Frankfurt/Main/dpa. - Der Börsengang wäre abgesehen vondem für den Herbst geplanten der Deutschen Bahn in Deutschland dergrößte in diesem Jahr. Der Sprung aufs Parkett soll frühestens am 19.September erfolgen, teilte das Unternehmen aus Alzenau (Unterfranken)am Montag vor Journalisten in Frankfurt mit. Schott Solar strebtzunächst eine Notierung im Prime Standard der FrankfurterWertpapierbörse und eine spätere Aufnahme in den TechnologieindexTecDAX an.
Mit dem Erlös will das Unternehmen das künftige Wachstumfinanzieren und den Ausbau der Produktion im In- und Auslandvorantreiben. «Wir wollen mit dem Emissionserlös dieProduktionskapazitäten ausbauen und in Forschung und Entwicklunginvestieren, um die Herstellkosten zu reduzieren», sagte derVorstandsvorsitzende Martin Heming. Schott Solar fertigt eineKomponente für Solarkraftwerke sowie Photovoltaikprodukte wie Wafer,Solarzellen und -module.
Auch das Tilgen von Darlehen steht nach dem Börsengang auf derAgenda. Laut Wertpapierprospekt soll ein Gesellschafterdarlehen inHöhe von rund 160 Millionen Euro an die Mainzer Konzernmutter Schottzurückgezahlt werden, sowie kurzfristige Bankdarlehen von bis zu 40Millionen Euro. Die Summe von bis zu 200 Millionen Euro würde den ausder Kapitalerhöhung geplanten Emissionserlös von brutto 500 MillionenEuro um mehr als ein Drittel schmälern. «Es ist logisch, dass wir dasFremdkapital zurückführen», sagte Heming.
Mit bis zu 38,64 Millionen Aktien sollen maximal 46 Prozent desKapitals an die Börse gebracht werden. Die Zeichnungsfrist sollzwischen dem 15. und dem 22. September beginnen. Demnach liegt dasFristende zwischen dem 18. und dem 25. September. Die angebotenenAktien teilen sich auf in bis zu 28 Millionen aus einerKapitalerhöhung, bis zu 5,6 Millionen von Altaktionären und bis zu5,04 Millionen aus einer eventuellen Mehrzuteilung aus dem Bestandder bisherigen Eigentümerin, der Schott AG. Diese will auch künftigdie Mehrheit an der Schott Solar AG halten.
Der anvisierte Bruttoemissionserlös von 500 Millionen Euro aus derKapitalerhöhung ergibt rechnerisch einen Preis von rund 17,85 Euro jeAktie. Unter Einbeziehung aller möglichen zum Verkauf stehendenAktien ergibt sich damit rechnerisch ein gesamterBruttoemissionserlös inklusive der Platzierung von Anteilen desAltaktionärs von insgesamt bis zu 690 Millionen Euro. Die Preisspannewird voraussichtlich am 18. September veröffentlicht.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007/2008 (30.September) setzte Schott Solar 311 Millionen Euro um, das waren 46Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn (EBIT)stieg den Unternehmensangaben zufolge um 120 Prozent auf 26,1Millionen Euro.