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Energie Energie: Benzinpreise nach Ökosteuer-Erhöhung gestiegen

01.01.2003, 14:10
Die Benzinpreise auf einer Anzeigentafel erhöht am Donnerstag ein Mitarbeiter einer Düsseldorfer Tankstelle um drei Cent je Liter Kraftstoff (Foto: dpa)
Die Benzinpreise auf einer Anzeigentafel erhöht am Donnerstag ein Mitarbeiter einer Düsseldorfer Tankstelle um drei Cent je Liter Kraftstoff (Foto: dpa) dpa

Hamburg/New York/dpa. - Die deutschen Autofahrer müssen seit Neujahr je Liter drei Cent mehr bezahlen, nachdem die Ökosteuererhöhung in Kraft getreten ist. Der Fiskus verlangt jetzt bei der Mineralölsteuer für schwefelarmes Benzin 65,45 Cent und für Dieselkraftstoff 47,04 Cent je Liter. Die fünfte und letzte Stufe der Ökosteuer soll dem Bund 2003 knapp drei Milliarden Euro in die Kasse bringen.

Eine Stichprobe ergab, dass der Liter Superkraftstoff am Mittwoch an Marken-Tankstellen in Hamburg für 1,069 Euro zu haben war, während er in Düsseldorf 1,129 Euro kostete. Im vergangenen Jahr erhöhte sich laut Esso der durchschnittliche Benzinpreis um 2,7 Cent auf 105,3 Cent je Liter. Der Dieselpreis stieg von 82,6 Cent auf 84,5 Cent/Liter.

   An den internationalen Märkten haben unterdessen die Rohölpreise ihren Höhenflug auf das höchste Niveau seit zwei Jahren vorerst beendet. OPEC-Mitglieder hatten signalisiert, dass sie die Produktion im Januar anheben wollten. Venezuela will nach Streiks in der Ölindustrie innerhalb eines Monats wieder normal operieren. Der Barrelpreis für Nordseeöl (Brent) war am Mittwoch in London um knapp einen Dollar auf 28,71 Dollar zurückgegangen. Rohöl zur Auslieferung im Februar hatte am Dienstag an der New Yorker Warenterminbörse NYMEX um 0,17 Prozent auf 31,20 Dollar je Barrel nachgegeben, nachdem der Preis am Montag bereits um 1,35 Dollar gefallen war. Es war der erste zweitägige Preisrückgang seit Mitte November.

   Die US-Rohölpreise sind im abgelaufenen Jahr wegen des möglichen Irakkrieges und des Streiks in Venezuela um 57 Prozent in die Höhe geschossen. Ein Irakkrieg könnte zu Lieferbehinderungen aus dem Persischen Golf führen.

   Ein Repräsentant eines arabischen OPEC-States hatte zu verstehen gegeben, dass die OPEC ihre Förderung anheben wolle, wenn sich der Ölpreis 20 Handelstage über dem Niveau von 28 Dollar je Barrel gehalten habe, berichtete «Bloomberg». Die Produktion könne dann um 500 000 Barrels pro Tag aufgestockt werden. Die OPEC strebt eine Bandbreite des Preise zwischen 22 und 28 Dollar für das Barrel Öl an.

   Ölexperten bezweifelten, dass Venezuela wegen des seit einem Monat dauernden Streiks seine Produktion schnell wieder hochfahren kann. Venezuela, der fünftgrößte Ölexporteur der Welt, hatte vor dem Streik drei Millionen Barrel Öl pro Tag produziert und täglich 2,4 Millionen Barrel exportiert. Energieminister Rafael Ramirez hat laut «Bloomberg» angekündigt, die Produktion solle in der kommenden Woche auf 1,2 Millionen Barrel pro Tag verdoppelt werden.