Energie Energie: Baustart für 70 Millionen Euro teure Bioethanolanlage

Klein Wanzleben/dpa. - Sachsen-Anhalts Agrarministerin PetraWernicke (CDU) hat am Donnerstag den Start für den Bau einerBioethanolanlage der Nordzucker AG (Braunschweig) in Klein Wanzleben(Bördekreis) gegeben. Rund 70 Millionen Euro will die Gesellschaftauf dem Gelände der Zuckerfabrik für die Anlage investieren, teilteeine Sprecherin mit. «Biokraftstoffe sind eine zukunftsweisendeAlternative und machen unabhängig von fossilen Energieträgern», sagteWernicke.
Ab Oktober 2007 sollen mit der Anlage jährlich 130 000 KubikmeterBioethanol aus Zuckerrüben erzeugt werden. Diese wird von der Firmafuel 21, einer 100-prozentigen Tocher der Nordzucker AG, betrieben.Mit dem Neubau sollen 35 Arbeitsplätze entstehen. Die Rüben würdenaus ganz Norddeutschland geliefert. Nordzucker habe dazu Verträge mitrund 2900 Anbauern für die Lieferung von mehr als 600 000 TonnenRüben geschlossen.
Aus den Rüben erzeugter Bioethanol soll Kraftstoffen beigemischtwerden. In Klein Wanzleben sowie in den niedersächsischen WerkenClauen und Nordstemmen sollen Großtanks für den während derRübenkampagne gewonnenen Rohstoff entstehen. Durch die anhaltendhohen Rohölpreise rechnet Nordzucker mit der Wirtschaftlichkeit derAnlage.
Sachsen-Anhalt nimmt in Deutschland eine führende Stellung bei derHerstellung von Biokraftstoffen ein. Im Jahr 2005 wurden rund 265 000Tonnen Bioethanol produziert, das waren 50 Prozent der in Deutschlanderzeugten Menge. Außerdem wurden in Anlagen des Landes 330 000 TonnenBiodiesel erzeugt, das waren 17 Prozent der Menge in Deutschland.
Der Nordzucker-Konzern besitzt derzeit 13 Zuckerfabriken, 5 davonin Deutschland. Er beschäftigt rund 2800 Mitarbeiter (Vorjahr 3458),1000 davon im Ausland. Der Umsatz lag im Jahr 2005/2006 (1. Februar)bei rund 1,3 Milliarden Euro.