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Dritte weltweite Rückrufaktion bei Mattel wegen bleihaltiger Farbe

05.09.2007, 10:32

El Segundo/Dreieich/dpa. - Der weltgrößte Spielzeughersteller Mattel kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus: Erneut hat der US- Konzern Hunderttausende seiner in China produzierten Artikel wegen verwendeter bleihaltiger Farbe zurückgerufen.

Betroffen seien insgesamt elf Produkte der Marken Barbie, Fisher-Price und Geotrax, wie der Konzern am Mittwoch im hessischen Dreieich mitteilte.

Es handele sich vor allem um Zubehörteile, die zwischen Juli 2006 und August 2007 gefertigt wurden, hieß es. Barbie-Puppen seien nicht betroffen. Weltweit werden diesmal knapp 850 000 Spielzeuge zurückgerufen, in Deutschland sind es nach Unternehmensangaben 38 000 Stück. «Die Konsequenz daraus ist, dass verschiedene Zulieferer jetzt keine Spielzeuge mehr für Mattel fertigen», sagte Mattel-Chef Robert Eckert.

In Deutschland gilt der Rückruf für acht einzelne Kleinteile von Zubehörprodukten der Marken Barbie und Geotrax, darunter Barbie-Möbel und die Lokomotive eines Geotrax-Güterzuges. Die neuerliche Rückrufaktion gehe auf die verschärften Kontrollen des Unternehmens zurück, die Mattel Anfang August nach Bekannt werden der ersten Fälle gesundheits gefährdender Spielwaren eingeführt habe, sagte Eckert.

In den vergangenen fünf Wochen hat Mattel mit drei Rückrufaktionen insgesamt etwa 21 Millionen in China hergestellte Spielzeuge wegen möglicher gesundheitlicher Gefahren vom Markt genommen. Auch der US-Spielwarenhändler Toys "R" Us musste wegen zu hohen Bleigehalts oder gefährlicher Magnete Millionen Spielwaren und Baby-Lätzchen aus China zurückgerufen. Das US-Handelsunternehmen Martin Designs rief rund eine Viertelmillion in China hergestellter Kinder Adress- und Notizbücher zurück.

Nach den jüngsten Skandalen um gefährliche Waren aus chinesischer Produktion schwelt seit Monaten ein Streit zwischen der EU-Kommission und der chinesischen Regierung. In den USA und der EU hatten giftige Zahnpasta, Tierfutter mit Zusatzstoffen, gefährliche Arzneimittel und Meeresfrüchte aus China für Aufregung gesorgt hatten. Die Hälfte der 2006 beanstandeten Waren in der EU stammen aus China. Deutsche Verbraucherschützer forderten bereits ein Importverbot für chinesische Produkte.

Zu dem US-Spielzeugkonzern Mattel Inc. gehören Marken wie Barbie, Fisher-Price, Hot Wheels und Matchbox. Das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen El Segundo beschäftigt über 30 000 Menschen in 43 Ländern.