Mit 85 Jahren Theater-Regisseur Christoph Schroth gestorben
Cottbus - Der Theater-Regisseur Christoph Schroth ist tot. Er sei am Dienstag im Alter von 85 Jahren gestorben, teilte das Staatstheater Cottbus am Mittwoch mit. Seine Ehefrau Barbara Bachmann und sein Sohn, Regisseur Andreas Dresen, hätten dem Theater die Nachricht mitgeteilt. Zuvor hatte der rbb berichtet.
Schroth war von 1992 bis 2003 Intendant des Staatstheaters in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs. Intendant Stephan Märki betonte: „Christoph Schroth war ein großer Theatermacher vor und nach der Wende, der Cottbus durch besonders schwierige Zeiten hindurch ein wichtiger künstlerischer Impuls und dadurch ein Hoffnungsgeber war.“
Schroth wurde am 5. Mai 1937 in Dresden geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Journalistik, bevor er als Regieassistent am Maxim-Gorki-Theater und an der Volksbühne in Berlin seine Theaterarbeit begann. Wichtige Stationen seiner frühen Regiearbeit waren Halle und Berlin, bevor er am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin Schauspieldirektor wurde. Dort entwickelte sich Schroth zu einem der wichtigsten Impulsgeber für das kritische DDR-Theater.
1979 inszenierte er „Faust - Eine Tragödie Erster und Zweiter Teil“, eine der bedeutendsten und meistgespielten „Faust“-Inszenierungen der DDR. Nach seiner Zeit als Regisseur am Berliner Ensemble (1989-92), setzte er von 1992 bis 2003 seine Theaterarbeit als Intendant des Staatstheaters Cottbus fort. Dort stellte Schroth auch das hauseigene Festival „Zonenrand-Ermutigungen“ auf die Beine - nach Angaben des Staatstheaters rückte er den „Zonenrand“ Cottbus ins Zentrum des noch jungen wiedervereinten Deutschlands und schenkte seinem Publikum und einer ganzen Region Selbstbewusstsein und Hoffnung. Wichtige Inszenierungen in Cottbus waren unter anderem „Effi Briest“ und „Die Marquise von O.“.
Er erhielt unter anderem den Kunstpreis der DDR, den Nationalpreis der DDR und den Hans-Otto-Preis. Am 20. Jahrestag der Deutschen Einheit wurde er für seine herausragenden künstlerischen und gesellschaftspolitischen Leistungen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) geehrt.