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Krieg in der Ukraine Selenskyj drängt bei Scholz-Besuch auf noch mehr Flugabwehr

Der ukrainische Präsident Selenskyj zeigt Bundeskanzler Scholz seine Dankbarkeit für die gewährte deutsche Hilfe. Doch gibt es weiteren Lieferbedarf.

Von dpa Aktualisiert: 02.12.2024, 16:00
Bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (l, SPD) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht nur ernste Themen.
Bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (l, SPD) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht nur ernste Themen. Kay Nietfeld/dpa

Kiew - Bei einem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf die Lieferung von weiteren Flugabwehrsystemen gedrängt. „Wir suchen gerade Schutz für 20 spezielle Objekte. Der Schutz reicht nicht wegen der massiven (russischen) Raketenschläge“, erklärte Selenskyj auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew. Details zu den schutzbedürftigen Objekten wollte er nicht nennen. Es sei jedoch eine für Kiew sehr ernste Frage.

Selenskyj hob davor den deutschen Anteil bei der Lieferung von Flugabwehrsystemen wie Patriot, Iris-T und anderen hervor. „Die meiste Flugabwehr hat eben Deutschland der Ukraine gegeben“, unterstrich der Staatschef. Selenskyj bedankte sich ausdrücklich noch einmal bei Scholz (SPD) und Deutschland für diese Hilfe. „Das ist ein historischer Beitrag Deutschlands beim Schutz von Leben“, hob er hervor. Die russischen Angriffe erforderten aber weitere Lieferungen. Selenskyj erinnerte dabei an den russischen Drohnenangriff im westukrainischen Ternopil in der vergangenen Nacht, bei der ein Mensch getötet und drei verletzt wurden.

Selenskyj mahnte auch im Hinblick auf den anstehenden Machtwechsel in den USA an, bei der Unterstützung insgesamt nicht nachzulassen. „Für uns ist es eine prinzipielle Sache, dass Deutschland als Anführer diese auch im nächsten Jahr nicht verringert und dabei auch nicht die finanzielle Unterstützung - und das wird das richtige Signal für alle unsere anderen Partner“, betonte der Präsident.

Scholz reiste zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn in die von Russland vor über zweieinhalb Jahren angegriffene Ukraine.