Gesundheit Pflegekosten in Brandenburg stark gestiegen

Potsdam/Berlin - Pflegebedürftige in Brandenburger Heimen zahlen heute deutlich mehr aus eigener Tasche als noch vor einem Jahr. Zum 1. Januar wurden für Heimbewohner in ihrem ersten Jahr 2025 Euro Eigenanteil fällig, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (vdek) ergab. Das sind demnach 230 Euro mehr pro Monat als Anfang 2022 und entspricht einer Steigerung um 13 Prozent.
Der Eigenanteil sinkt mit jedem Jahr im Pflegeheim, weil die Pflegekasse einen steigenden Zuschuss an die Einrichtung zahlt. Mit 1342 Euro lag der eigene Anteil für die Höchstbezuschussten rund 8,5 Prozent über dem, was Heimbewohner und ihre Angehörigen Anfang 2022 gezahlt haben.
Dass der Eigenanteil so stark gestiegen ist, liegt laut dem Verband der Ersatzkassen daran, dass die Beschäftigten in der Pflege inzwischen nach Tarif bezahlt werden müssen. So stiegen zwar auch die Zuschüsse um rund 23 Prozent - die höheren Personal- und Lebensmittelkosten konnten so allerdings nicht aufgefangen werden. Einrichtungen müssen ihre Pflegekräfte seit dem 1. September 2022 nach Tarifverträgen oder ähnlich bezahlen, um mit Pflegekassen abrechnen zu können.
Die Chefin des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, forderte eine „Pflegereform in einem Guss“. Nötig sei ein Finanzkonzept mit fest verankerten und dynamisierten Steuerzuschüssen.
Nach den jüngsten Zahlen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg lebten Ende 2021 insgesamt rund 185.000 pflegebedürftige Menschen in Brandenburg - das entspricht 7,3 Prozent der Bevölkerung.
Für die Auswertung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wurden Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern ausgewertet. Die Daten beziehen sich auf Bewohner mit den Pflegegraden 2 bis 5.