noch immer klar erkennbarer Rückstand Ostbeauftragter Marco Wanderwitz stellt Jahresbericht zum Stand der Einheit vor
Berlin - Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, stellt heute (11.30 Uhr) den Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit 2021 vor. Die Regierung sieht darin Ost-West-Unterschiede vor allem bei politischen Einstellungen. Trotz vieler Erfolge auf dem Weg zu gleichwertigen Lebensverhältnissen seien nicht alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen zufrieden, heißt es. Kennzeichnend für die neuen Länder seien durchgängig skeptischere, distanziertere und auch kritischer ausgeprägte Grundeinstellungen gegenüber der Politik.
Wirtschaftlich hat der Osten dem Jahresbericht zufolge weiter aufgeholt. Gut 30 Jahre nach dem Fall der Mauer gebe es aber noch immer einen klar erkennbaren Rückstand.
Wanderwitz hatte vor kurzem mit Aussagen über Ostdeutsche für Aufsehen gesorgt. „Wir haben es mit Menschen zu tun, die teilweise in einer Form diktatursozialisiert sind, dass sie auch nach dreißig Jahren nicht in der Demokratie angekommen sind“, hatte der CDU-Politiker dem „FAZ-Podcast für Deutschland“ gesagt. Ein Teil der Bevölkerung habe „gefestigte nichtdemokratische Ansichten“. Die Aussagen waren auf viel Kritik gestoßen.