Nordzucker: Gewinne und weltweite Expansion
Nach zwei Jahren im Minus hat der Nordzucker-Konzern die Wende geschafft und eine positive Bilanz vorgelegt. Gute Erträge aus der Ernte und stabile Preise verhalfen zu einem deutlichen Gewinn, an dem auch die Aktionäre beteiligt werden sollen.
Braunschweig - Stabile Preise haben dem Zuckerhersteller Nordzucker nach zwei Jahren mit Millionenverlusten wieder einen Gewinn beschert. Im Geschäftsjahr 2020/21 (Stichtag 28.2.) blieben 66 Millionen Euro in der Kasse, nachdem der Konzern im Vorjahr noch einen Verlust von 15 Millionen Euro verbuchen musste. „Ein geringer pandemiebedingter Absatzrückgang hat das gute Ergebnis kaum beeinträchtigt“, teilte das Unternehmen mit Hauptsitz in Braunschweig am Freitag mit.
Eine deutliche Verschlankung der Organisation und umfassende dauerhafte Kostenreduzierungen haben nach Unternehmensangaben wesentlich zum positiven Ergebnis beigetragen. Auch die Mehrheitsbeteiligung an dem zweitgrößten australischen Zuckerhersteller Mackay Sugar Ltd. (MSL) habe sich bereits ausgezahlt. Nach zwei Jahren ohne Gewinnausschüttung soll deshalb auf der Hauptversammlung eine Dividende von 60 Cent je Aktie vorgeschlagen werden.
Ende Januar hatte der Konzern ein positives Fazit für die Zuckerrübenkampagne gezogen, die trotz Trockenheit eine leicht überdurchschnittliche Ernte eingebracht hatte. Als Kampagne wird der Zeitraum des Jahres - in der Regel von Mitte September bis Januar - bezeichnet, in dem die Zuckerrüben in Fabriken verarbeitet werden. Die deutschen Produktionsstandorte von Nordzucker liegen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In 21 europäischen und australischen Produktions- und Raffinationsstätten beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben 3800 Mitarbeiter.
Den Einstieg in das Geschäft in Australien bezeichnet Nordzucker als einen ersten erfolgreichen Schritt in den Rohrzuckermarkt. „Die Wachstumsmärkte im Zucker liegen nicht in Europa“, sagte Vorstandschef Lars Gorissen am Freitag. „Wir planen auch weiterhin unser weltweites Geschäft auszudehnen“, kündigte er in einem Ausblick an. Die gesenkten Kosten im Unternehmen und weitgehend stabile Zuckermärkte stimmen die Verantwortlichen optimistisch, auch das laufende Geschäftsjahr 2021/22 mit einem deutlich positiven Ergebnis zu beenden.