Migrationspolitik Kramp-Karrenbauer verlässt Zentralkomitee der Katholiken
Das ZdK hat das Vorgehen von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz vergangene Woche scharf kritisiert. Darauf reagiert AKK.
Berlin - Die frühere CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihre Mitarbeit beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken beendet, weil sie mit der Kritik am Migrationskurs der Union nicht einverstanden ist. Dies bestätigte das ZdK in Berlin. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp drückte ihr Bedauern aus. Zuerst hatte die Katholische Nachrichten-Agentur berichtet.
„Ja, ich habe das ZdK verlassen“, sagte Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur. „Anlass war die Erklärung der ZdK-Präsidentin zur Migrationspolitik der CDU, nicht die inhaltliche Positionierung, sondern der gewählte Ton.“ Sie sei viele Jahre Mitglied gewesen und habe zuletzt den Sachbereich „Nachhaltige Entwicklung und globale Entwicklung“ geleitet.
Bedauern beim ZdK
„Ich schätze Frau Kramp-Karrenbauers Wirken im ZdK, ihre nachhaltige und auf Ausgleich angelegte Arbeit sehr“, erklärte Stetter-Karp. „Deshalb bedaure ich, dass eine Verständigung in der Frage des Umgangs mit dem, was am Mittwoch und Freitag der vergangenen Woche den Bundestag bewegte, nicht mehr möglich war.“ Kramp-Karrenbauer sei von allen Funktionen und Ämtern im ZdK zurückgetreten und gehöre dem ZdK nicht mehr an. Das sei ein Verlust, der sie schmerze.
Scharfe Kritik am Kurs der Union
Das ZdK hatte vergangene Woche das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz der Union scharf kritisiert. Dieses „überschreitet Grenzen der politischen Kultur und löst zugleich keine Probleme“, hieß es in einer Mitteilung. Der Gesetzentwurf sei „eine einzige Anti-Integrationskampagne“. Das Gesetz scheiterte letztlich im Bundestag, obwohl die allermeisten Unionsabgeordneten mit der AfD zusammen dafür stimmten.
Das ZdK ist die Vertretung der katholischen Laien. Auch von Vertretern der beiden großen christlichen Kirchen kam ungewöhnlich scharfe Kritik am Vorgehen des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz, Beschlüsse im Bundestag mit Hilfe der AfD zu ermöglichen.