Konjunktur IWH: Insolvenzzahlen trotz Anstiegs auf niedrigem Niveau
Halle - Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist nach einer Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) Ende 2022 auf den höchsten Wert des vergangenen Jahres gestiegen. Im Dezember hätten sich 879 Personen- und Kapitalgesellschaften zahlungsunfähig gemeldet, teilte das Institut am Dienstag mit. Im November hatte das IWH 808 Insolvenzen gemeldet. „Trotz des Anstiegs liegen die jüngsten Insolvenzzahlen unter dem langjährigen Mittelwert“, sagte ein Sprecher.
„Sowohl die Zahl der insolventen Personen- und Kapitalgesellschaften als auch der in diesen Unternehmen betroffenen Jobs lagen im Jahr 2022 auf vergleichsweise niedrigem Niveau“, sagte der Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität, Steffen Müller. Die Insolvenzen seien ungleich über die Monate verteilt gewesen. In der zweiten Jahreshälfte 2022 sei die Zahl der Insolvenzen und der betroffenen Arbeitsplätze spürbar gestiegen.
Mit Blick auf die kommenden Monate rechnet Müller mit ähnlich hohen Insolvenzzahlen wie im Dezember. „Im Frühjahr könnten die Zahlen saisonbedingt noch weiter ansteigen“, sagte er. Trotzdem sei nicht davon auszugehen, dass die Insolvenzzahlen bald wieder das langjährige Mittel erreichten.