„Letzte Generation“ Gekappter Tannenbaum: Für Kirche kein Widerspruch zum Fest
Berlin/Hannover - Die evangelische Kirche sieht in dem von Klimaaktivisten der Letzten Generation gekappten Weihnachtsbaum in Berlin keinen Widerspruch zu dem christlichen Fest. „Das Wichtigste am christlichen Weihnachtsfest ist das verletzliche Jesuskind in der Krippe und nicht ein majestätisch anmutender Baum am Brandenburger Tor“, sagte die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, der Tageszeitung „Die Welt“. „Es ist nicht das Fest, bei dem alles perfekt ist, sondern bei dem Jesus in einem kleinen, etwas heruntergekommenen Stall in die Welt kam. Dass dieser Baum jetzt auch ein bisschen gebrochener dasteht, ist an sich kein Widerspruch zum Inhalt des Festes.“
Mit einer Handsäge hatten die Aktivisten am Mittwoch die Spitze des Weihnachtsbaums vor dem Brandenburger Tor abgesägt. Auf einer Hebebühne rollten zwei von ihnen laut Polizei ein Transparent mit der Aufschrift „Das ist nur die Spitze des Weihnachtsbaums“ aus, dann fuhren sie mit der Hebebühne zum Wipfel der 15 Meter hohen Nordmanntanne hoch.
Zur Einladung an eine Sprecherin der Gruppe Letzte Generation bei der Synoden-Tagung im November sagte Heinrich: „Das Thema jenes Synoden-Vormittags war, wie wir als Kirche unsere eigenen Klimaschutz-Ziele erreichen können. Um zu vermeiden, dass sich diese Diskussion nur um unsere interne Wahrnehmung dreht, sind wir in Vorbereitungsgremien übereingekommen, auch eine junge aktivistische Perspektive zu Wort kommen zu lassen, damit wir die besondere Dringlichkeit dieses Themas gerade für die jüngere Generation erleben.“ Sie betonte, das Evangelium sei immer auch politisch.