Wahrzeichen Berlins Experten restaurieren frühere Gipsmodelle der Quadriga

Berlin - Experten haben einige Gipsmodelle restauriert, die Rückschlüsse auf die ursprüngliche Quadriga (1792-1942) von Johann Gottfried Schadow schließen lassen. „Die Gipsmodelle sind besonders wertvoll, denn sie können als analoges Speichermedium der nicht mehr vorhandenen Urfassung der Quadriga verstanden werden“, teilten die Staatlichen Museen zu Berlin am Donnerstag mit. „Viele der zeitlichen Veränderung von 1792 bis 1942 sind dort gespeichert.“
Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor ist eines der Wahrzeichen Berlins. Aus mehreren hundert Einzelteilen wollten Experten der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin vor zwei Jahren die Formen rekonstruieren, auf deren Grundlage die heute zu sehende Fassung entstand. Wie Puzzleteile wurden seitdem einzelne Gipsobjekte zusammengeführt, instand gesetzt und restauriert. Ein Pferd sowie die Göttin Viktoria konnten rekonstruiert werden, wie die Museen mitteilten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Quadriga weitgehend zerstört, zuvor waren aber noch Gipsabdrücke vom Original genommen worden. 1957 wurde das Gespann auf Basis dieser Abformungen schließlich rekonstruiert. Die Gipsformerei erschuf damals ein Gipsmodell, das wiederum als Vorlage für die heutige Gruppe aus getriebenem Kupfer auf dem Brandenburger Tor diente. Das Gipsmodell selbst wurde eingelagert, wiederentdeckt und nun rekonstruiert. Die Teile waren den Museen zufolge teilweise beschädigt und mit Schimmel kontaminiert.
Der Bundestag hatte eine Schauwerkstatt im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus gegenüber dem Reichstagsgebäude auf der anderen Spreeseite eingerichtet. Im Frühjahr 2023 ist eine Ausstellung zum Projekt und zur Geschichte der Quadriga geplant.