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Grundwasserverschmutzung Deutlich mehr Flächen in Sachsen-Anhalt nitratbelastet

Von dpa Aktualisiert: 19.01.2023, 06:23
Mit einem Traktor wird bei Sonnenaufgang ein Feld in der Region Hannover mit Gülle gedüngt. In Deutschland gelten strenge Düngeregeln - vor allem in „roten Gebieten“.
Mit einem Traktor wird bei Sonnenaufgang ein Feld in der Region Hannover mit Gülle gedüngt. In Deutschland gelten strenge Düngeregeln - vor allem in „roten Gebieten“. Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

Magdeburg - Das Land Sachsen-Anhalt hat fast doppelt so viele Agrarflächen wie bisher als mit Nitrat belastet ausgewiesen. Wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte, zählen nunmehr rund 135.200 Hektar als sogenannte rote Gebiete. Bislang galten rund 73.000 Hektar als nitratbelastet. Agrarbetriebe, die solche Flächen bewirtschaften, müssen verschärfte düngerechtliche Anforderungen einhalten. Die entsprechende „Verordnung über zusätzliche düngerechtliche Vorschriften“ sei am Dienstag im Kabinett beschlossen worden.

Hintergrund ist ein Vertragsverletzungsverfahren, das die Europäische Kommission wegen zu hoher Nitrat-Belastung des deutschen Grundwassers eingeleitet hatte. Mit der Verordnung habe Sachsen-Anhalt seinen Beitrag dafür geleistet, dass die Kommission das Verfahren nicht fortführe, hieß es aus dem Ministerium. Jetzt seien 11,7 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen als rote Gebiete eingestuft.

Landwirtschaftsminister Sven Schulze sagte betroffenen Bauern seine Unterstützung zu. „Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass landwirtschaftliche Betriebe, die nachhaltig wirtschaften, nicht benachteiligt werden, sofern sie nachweisen, dass sie nicht zu den Verursachern der Nitratbelastung gehören und eine weitere Optimierung des Messstellennetzes erfolgt“, erklärte der CDU-Politiker.