Ernährung Anbau von Kichererbsen und Sojabohnen soll zunehmen
Kommt der Braten oder doch etwas Fleischloses auf den Tisch? Viele eiweißhaltige Pflanzen zur vegetarischen Ernährung stammen aus fernen Ländern. Doch auch in Brandenburg könnten etwa mehr Kichererbsen wachsen, die auch zu Falafel und Humus verarbeitet werden.

Potsdam - Kann der Anbau von Kichererbsen und Sojabohnen für die fleischlose Ernährung hierzulande boomen? Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Grüne) hält es für sinnvoll, den Anbau von Eiweißpflanzen auszuweiten. „Das ist eine ganz große Chance, weil sich auch immer mehr Menschen fleischlos ernähren wollen und ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein da ist“, sagte Vogel der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Eiweißpflanzen dienen als Viehfutter, sind aber auch für Produkte der vegetarischen und veganen Ernährung gefragt.
„Tendenziell wird das zunehmen. In welchem Tempo, das wird die große Frage sein“, so Landesbauernpräsident Henrik Wendorff zum Eiweißpflanzen-Anbau. Denn die Produkte müssten marktfähig sein, das heißt, der Absatz müsse parallel auch mit wachsen. „Wir können als Landwirte nicht Produkte fürs Nirwana herstellen, die uns dann keiner abnimmt“, meinte Wendorff.
Aus Österreich etwa sei bekannt, dass die Zucht von Kircherbsen, aus denen beispielsweise Humus gemacht wird, gute Erträge abwerfen könne, sagte Minister Vogel. Die Kichererbse, die eigentlich aus dem Orient stammt, kann mit Hitze, Trockenheit und nährstoffarmen Böden gut zurechtkommen.
Klar scheint, dass die proteinreichen Hülsenfrüchte wie Körnererbsen und Kichererbsen, Süßlupinen und Sojabohnen (im Fachbegriff Leguminosen genannt) von brandenburgischen Feldern eine Nische bleiben. In Brandenburg liegt die Anbaufläche etwa für Erbsen 2022 bei etwa 10 400 Hektar - im bundesweiten Vergleich liegt das Bundesland laut Agrarministerium damit im vorderen Bereich. Bei Süßlupinen sei Brandenburg mit 7600 Hektar Anbaufläche auf dem Spitzenplatz und gleichauf mit Mecklenburg-Vorpommern. Zum Vergleich: Getreide wächst in Brandenburg auf etwa 500.000 Hektar.
Brandenburg fördert den Anbau der Eiweißpflanzen, die jedoch auch als Futtermittel eingesetzt werden, wegen ihrer bodenverbessernden Eigenschaften. Eiweißpflanzen binden Stickstoff und verringern so den Düngebedarf. Ihr Anbau gilt als Beitrag zum Klimaschutz.
Auch die Mehrheit der EU-Länder will den Anbau von Eiweißpflanzen wie Soja in der Union ausbauen. Damit soll die EU vor allem unabhängiger von Futterimporten werden. Deutschland unterstützt die Initiative.