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Deutsche Flugsicherung Deutsche Flugsicherung: Nach Gewinnsprung sollen die Gebühren drastisch sinken

15.07.2004, 15:16
Auf Monitoren und Radarschirmen verfolgt eine Fluglotsin am Donnerstag (15.07.2004) im Kontrollraum der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen die Flugbewegungen über Deutschland. (Foto: dpa)
Auf Monitoren und Radarschirmen verfolgt eine Fluglotsin am Donnerstag (15.07.2004) im Kontrollraum der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen die Flugbewegungen über Deutschland. (Foto: dpa) dpa

Langen/dpa. - Nach einem Rekordgewinn von rund 81 Millionen Eurowill die Deutsche Flugsicherung (DFS) die Fluggesellschaften deutlichentlasten. Die Gebühren für An- und Abflüge sollen nächstes Jahr um32 Prozent sinken, die Streckengebühren um 16 Prozent. Dies teiltedas bundeseigene Unternehmen am Donnerstag in Langen bei Frankfurtmit. Die Flugsicherung erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von901 Millionen Euro, das sind gut zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Höhe der Flugsicherungs-Gebühren richtet sich nach den Kosten.Für 2003 waren die Gebühren zwischen 10 und 20 Prozent erhöht worden,nachdem zuvor unter anderem auf Grund einer geringeren Zahl vonFlügen massive Verluste aufgetreten waren. Im Jahr 2002 hatte derFehlbetrag bei rund 21 Millionen Euro gelegen. Einen Teil des jetzterzielten Gewinns - laut DFS maximal rund 25 Millionen Euro - wirddas Unternehmen voraussichtlich an den Bund abführen müssen.

Im Streit mit der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) bleibt dieDFS-Geschäftsführung bei ihrer Linie, diese nicht als Tarifpartneranzuerkennen. Letztlich werde das Bundesarbeitsgericht entscheidenmüssen, sagte Geschäftsführer Dieter Kaden. Die Fluglotsen drohen miteinem Streik, sollte die Vereinigung nicht anerkannt werden. Dagegensieht die DFS formale Voraussetzungen nicht erfüllt, um mit der GdFähnlich wie mit der Gewerkschaft ver.di zu verhandeln. Unter anderemwird argumentiert, die GdF sei praktisch nur in einem einzigenUnternehmen aktiv.

Die Flugsicherung kündigte an, über ihr Kerngeschäft hinaus zueinem Anbieter im Bereich Verkehrssicherheit werden zu wollen.Geplant ist zudem die Gründung einer Gesellschaft für den Betrieb derTower von Regionalflughäfen, die dies bisher aus Kostengründen einEigenregie machen. In Frage kommen vor allem Flughäfen wie etwa Hahnim Hunsrück, die stark von Billigfliegern genutzt werden. Den Plänenmuss der Bund aber noch zustimmen.

Die Bundesregierung prüft derzeit eine teilweise Privatisierungder Flugsicherung. Im Herbst erwartet die DFS ein erstesZwischenergebnis. Bereits vor zehn Jahren war die Flugsicherung ineine privatwirtschaftlich organisierte GmbH umgewandelt worden,bislang ist der Bund alleiniger Eigentümer. Die Flugsicherung hatteEnde vergangenen Jahres 5447 (Vorjahr: 5509) Mitarbeiter, die rund2,55 Millionen (2,49 Millionen) Flüge im deutschen Luftraumkontrollierten.