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Deutsche entdecken Riesen-Tausendfüßler auf Madagaskar

01.09.2007, 16:34

Bonn/dpa. - Biologen aus Bonn und Hamburg haben auf Madagaskar 43 bislang unbekannte Arten von Tausendfüßern und Insekten entdeckt. Eine Besonderheit seien die 11 Riesenkugel-Tausendfüßer, die sich einrollen könnten, berichtete das Museum Koenig in Bonn.

Eingerollte Tiere erreichten die Größe einer Apfelsine und damit den Größenweltrekord der Tiergruppe. Ihre Vorfahren hätten bereits zu Zeiten der Dinosaurier gelebt. Zudem fanden die Forscher unter anderem noch Stabschrecken, Gottesanbeterinnen und Libellen.

Fast alle Wälder Madagaskars und damit auch einzigartige Lebensräume seien stark gefährdet. Meist gebe es nur noch kleinere Waldfragmente. Wenn die Zerstörung weiter voranschreite, könnten viele Tierarten bereits ausgestorben sein, bevor sie entdeckt würden.

Trotz der hohen und weltweit einmaligen Artenvielfalt ist der Inselstaat vor Afrika immer noch in vielen Bereichen unerforscht. In einem Projekt wollen das Museum Koenig in Bonn und die Universität Hamburg zumindest Teile der Vielfalt für die Wissenschaft erfassen. Thomas Wesener aus Bonn hatte insgesamt 29 Tausendfüßer entdeckt, Kai Schütte aus Hamburg 14 Insekten.

Die Tausendfüßer Madagaskars sorgten durch das Fressen von totem Laub und Holz für eine unverzichtbare Humusproduktion als Nährstoff für den Wald, teilte das Museum Koenig mit. Viele der neu entdeckten Arten kämen nur in einem sehr kleinen Verbreitungsgebiet vor.