DaimlerChrysler AG DaimlerChrysler AG: Mercedes-Verkäufer sollen kundenfreundlicher werden

Berlin/Stuttgart/dpa. - Die deutsche Vertriebsgesellschaft von DaimlerChrysler soll neu ausgerichtet werden. «In drei bis vier Jahren soll Mercedes-Benz bei der Kunden- und Händlerzufriedenheit sowie bei der Profitabilität des Vertriebsnetzes in Deutschland wieder an der Spitze stehen», sagte Peter-Christian Küspert, Mitglied der Geschäftsleitung der DaimlerChrysler-VertriebsorganisationDeutschland und zuständig für den Verkauf der Marken Mercedes-Benz und Maybach, der Zeitung «Die Welt» (Montagausgabe).
Derzeit sei Mercedes-Benz unter den Premiumherstellern nur im Mittelfeld,schreibt das Blatt weiter.
Küspert will sich vor allem dafür einsetzen, dass dieKundenberater von Mercedes und Smart auch nach dem Verkauf des Autos«aktiver» werden. So sollen sie sich zum Beispiel vier Wochen nachÜbergabe bei den Kunden melden und nachfragen, ob es Probleme gebeund gegebenenfalls Hilfe anbieten, sagte er. «Das sind Dinge, die ichstandardisieren will», fügte er hinzu. Auch das Vertriebsnetz sollnach seinen Worten «feinjustiert» werden. Ziel sei es, die Effizienzdes Netzes zu erhöhen. Derzeit habe die Marke mit dem Stern im Inlandeinen Marktanteil von knapp zehn Prozent. «Auch künftig soll derMarktanteil auf vergleichbarem Niveau liegen», kündigte Küspert an.
Nach den Querelen um Qualitätsmängel und den Abbau von tausendenvon Arbeitsplätzen im Konzern zeigt sich Küspert zuversichtlich, dassdas Schlimmste überstanden sei. «Wir haben Fehler gemacht und unsereKunden haben entsprechend reagiert», räumte er gegenüber der «Welt»ein. «Wir spüren aber, dass das Vertrauen der Kunden zurückkehrt».Als Beispiel nannte er die Markteinführung der neuen S-Klasse die gutangenommen werde. Bei der E-Klasse, die besonders vonQualitätsproblemen betroffen gewesen sei, werde es länger dauern, dasVertrauen zurück zu gewinnen. Er fügte hinzu: «Wir müssen bei der E-Klasse wieder stammtischfähig werden». Man müsse wieder stolz sagenkönnen, dass man E-Klasse fahre, meinte Küspert.
Für dieses Jahr erwartet der Mercedes-Vertriebschef einen Absatzvon Mercedes-Benz in Deutschland von 315 000 Fahrzeugen, was etwa demVorjahresniveau entspreche. Auch 2006 sollen nach seinen Worten dieVerkäufe bei der Marke mit dem Stern in ähnlicher Größenordnungliegen.
Küspert schließt eine stärkere Integration der Marke smart in denMercedes-Benz-Vertrieb nicht aus. So gebe es im Handelsnetz bereitsverstärkt Shop-in-Shop-Lösungen. Küspert sagte: «Derzeit laufenverstärkte Anstrengungen auch den smart-Vertrieb effizienter zumachen».
Zur Luxusmarke Maybach sagte Küspert, es werde in Deutschlandkeinen Rabatt beim Kauf eines Maybach geben. «Lieber verzichte ichauf Menge». In den USA dagegen gewähre DaimlerChrysler Hotels undHändlern einen Rabatt von 50 000 Dollar beim Kauf eines Maybach,heißt es in dem Bericht der «Welt». Voraussetzung sei, dass das Automindestens 8000 Kilometer gefahren wird, bevor es weiterverkauftwerden dürfe.