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Drogensucht Crystal Meth: Immer mehr Crystal-Babys von drogenabhängigen Müttern in Sachsen

09.06.2016, 09:34
Ein Neugeborenes liegt im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden in einem Inkubator.
Ein Neugeborenes liegt im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden in einem Inkubator. dpa-Zentralbild

Dresden - Immer mehr junge Mütter in Sachsen bringen drogengeschädigte Kinder zur Welt. Vor allem im Grenzgebiet zu Tschechien werden immer mehr Säuglinge geboren, deren Mütter während der Zeugung oder der wichtigen ersten Wochen der Schwangerschaft von Crystal Meth abhängig waren.

Neugeborene mit dieser Vorgeschichte kommen oft zu früh und mit zu kleinen Köpfen auf die Welt und zeigen erschreckend deutliche Symptome. Sie zittern, sind kaltschweißig, extrem berührungsempfindlich und haben oft regelrecht schmerzverzerrte Gesichter, so berichtet die Tagesschau.

Das hochgefährliche Rauschgift Crystal macht schnell süchtig. Die synthetische Substanz in kristalliner Form wirkt stark aufputschend, vertreibt Müdigkeit, Durst- und Hungergefühle. Die Droge kann geschnupft, geraucht, geschluckt oder injiziert werden. Crystal gehört zur Gruppe der Amphetamine.

Der Wirkstoff Methamphetamin ist in der Szene auch als Meth, Crank oder Ice bekannt. Er versetzt in einen Erregungszustand. Nach dem Rausch leiden die Konsumenten oft an schweren Depressionen. Längerer Konsum kann zu schweren körperlichen und psychischen Schäden führen. Die Droge lässt sich billig und relativ einfach herstellen. (dpa)

Die Ursachen für diese schrecklichen Folgen liegen hauptsächlich in Tschechien, wo die schnell abhängig machende, synthetische Droge in dunklen Hinterhöfen hergestellt und anschließend nach Deutschland eingeführt wird. Daran haben auch die vielen Razzien der tschechischen Polizei bisher nichts ändern können.
Die Zukunftsaussichten für Kinder, die unter solchen Voraussetzungen geboren wurden, stehen denkbar schlecht. Nach Überzeugung vieler Mediziner sei eine spätere Drogenabhängigkeit bereits vorprogrammiert.  (mz)