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Continental Continental: Machtkampf um den Posten des Vorstandschefs

31.07.2009, 09:01

Hannover/ddp. - Im Machtkampf zwischen dem Autozulieferer Continental und dessen Großaktionär Schaeffler hat sich die niedersächsische Landesregierung hinter Conti-Vorstandschef Karl-Thomas Neumann gestellt. Man sei davon überzeugt, dass Neumann und die von ihm vorgelegten Konzepte «am besten geeignet sind, die Zukunft der Conti-Schaeffler-Gruppe und deren Beschäftigten langfristig zu sichern», sagte der Wirtschaftsminister des Landes, Philipp Rösler (FDP), am Freitag in Hannover.

«Wichtig ist, Klarheit über den weiteren Weg zu schaffen», betonte Rösler. Es dürfe keine weitere Hängepartie und keinen personellen Aderlass geben.

Nach der Conti-Aufsichtsratssitzung am Donnerstagabend stehtNeumann vor der Ablösung. Vertreter der Kapitalseite im Aufsichtsrat hätten ihm das Vertrauen entzogen, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Kontrollgremiums, Werner Bischoff von der Gewerkschaft IG BCE, nach der Sitzung. Erst Ende August vergangenen Jahres hatte Neumanns Vorgänger Manfred Wennemer im Übernahmestreit mit Schaeffler das Handtuch geworfen.

«Die Landesregierung setzt weiter auf Einvernehmen zwischen denBanken, der Familie Schaeffler, den Gewerkschaften IG Metall und IG BCE und der Politik», sagte Rösler. Am Ende sollte ein «weltweit erfolgreiches, integriertes, börsennotiertes Unternehmen stehen». Anders als beim Autohersteller Volkswagen, an dem Niedersachsen rund 20 Prozent hält, ist das Land an dem in Hannover ansässigen Conti-Konzern nicht beteiligt.

Dem Schaeffler-Manager Elmar Degenhart werden gute Chancen eingeräumt, Nachfolger von Neumann zu werden. Das verlautete aus Aufsichtsratskreisen am Freitag in Hannover. Zuvor war auch Aufsichtsratschef und Schaeffler-Berater Rolf Koerfer als möglicher Kandidat für den Vorstandsposten genannt worden. Diese Besetzung sei aber weniger wahrscheinlich, hieß es zuletzt. Neumann gilt als Vorstandschef auf Abruf, der das Vertrauen von Großaktionär Schaeffler verloren hat und nur noch von der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat gestützt wird.