Cimbria Sket Cimbria Sket: Der Aufschwung für Biodiesel beschert Rekordjahr

Magdeburg/dpa. - Die hohen Spritpreise veranlassen immer mehr Autofahrer, auf den günstigeren Biodiesel auszuweichen. Eine Entwicklung, die sich bei Herstellern und Betreibern von Biodiesel- Anlagen positiv niederschlägt. Der Run auf den vergleichsweise preiswerten Öko-Kraftstoff hat der Cimbria Sket GmbH in Magdeburg 2002 ein Rekordjahr beschert.
Normalerweise erwirtschaftet die Engineering-Firma mit ihren 32 Beschäftigten, die auf Anlagen zur Gewinnung und Verarbeitung von Pflanzenöl spezialisiert ist, rund 80 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Lediglich ein Fünftel des Leistungsvolumens entfällt auf Deutschland. Im vergangenen Jahr hat sich Trend nach Aussage von Geschäftsführer Hans-Jürgen Rasehorn jedoch umgekehrt. Hintergrund war der Neubau zahlreicher Biodiesel-Anlagen im gesamten Bundesgebiet, der sich für Cimbria Sket in den Auftragsbüchern deutlich bemerkbar machte.
So wurde in Magdeburg ein Bio-Ölwerk auf dem Hafengelände errichtet, das Biodiesel aus Raps herstellt. Eine weitere große Anlage entstand für die Elbe-Öl-Prignitz in Falkenhagen (Brandenburg). Rasehorn zufolge erwirtschaftete Cimbria Sket im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 16 Millionen Euro. «Das war unser erfolgreichstes Jahr überhaupt», betont der Geschäftsführer. Anteil daran hatte auch das klassische Geschäft. So wurden in Sachsen-Anhalt und Thüringen zwei Ölmühlen gebaut. In China errichtete die Magdeburger Firma eine Pflanzenöl-Raffinerie mit einer Tageskapazität von 200 Tonnen.
Mit den neuen Anlagen sind die Kapazitäten zur Herstellung von Biodiesel in Deutschland sprunghaft angestiegen. Inzwischen könnten jährlich fast eine Million Tonnen produziert werden, schätzt Rasehorn. Damit hätten sich die Kapazitäten in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. «Diesen Boom haben wir zu spüren bekommen, der Markt ist aber langsam gesättigt», betont der Geschäftsführer. Deshalb setze Cimbria Sket nun vor allem auf den Export von Biodiesel-Anlagen. Großes Interesse herrsche vor allem in Südafrika. Vor einigen Monaten habe sich eine Regierungsdelegation in Sachsen- Anhalt über den Einsatz des Treibstoffes informiert. Erste Kontakte gebe es aber auch nach Nordamerika und Asien. Die Chinesen seien stark am Einsatz von Biodiesel interessiert.
Auch für das laufende Geschäftsjahr ist Rasehorn optimistisch. Die Auftragslage sei gut. In Kyritz (Brandenburg) und Malchin (Mecklenburg-Vorpommern) seien noch zwei größere Anlagen im Bau. «Wir werben jetzt schon die Aufträge für 2004 ein», betont er. Unter anderem sei ein größeres Projekt in Asien im Gespräch.
Cimbria Sket gehört seit 1997 zur dänischen Aktiengesellschaft Cimbria A/S (Thisted). Die Gruppe hat in Dänemark, Deutschland und Österreich rund 600 Beschäftigte und verfügt über ein weltweites Vertreternetz. Cimbria bietet verschiedene Verarbeitungsanlagen für die Agrarwirtschaft an. Im vergangenen Jahr wurden etwa 100 Millionen Euro umgesetzt.