Chronologie: Das Martyrium von Elisabeth Fritzl
Hamburg/dpa. - Im niederösterreichischen Amstetten durchlebte Elisabeth Fritzl ein unvorstellbares Martyrium. Ihr Vater Josef hielt sie 24 Jahre lang gefangen und zeugte mit ihr sieben Kinder.
- 28. August 1984: Josef Fritzl lockt seine damals 18-jährige Tochter nach deren Angaben in den Keller, betäubt sie und sperrt sie mit Handschellen gefesselt ein.
- 29. August 1984: Elisabeth wird als vermisst gemeldet. Kurz darauf präsentiert Josef Fritzl einen Brief, in dem die junge Frau darum bittet, nicht nach ihr zu suchen.
- 1988: Geburt von Kerstin.
- 1990: Geburt von Stefan.
- 1992: Geburt von Lisa.
- 1993: Geburt von Monika.
- 19. Mai 1993: Die «vermisste» Elisabeth legt nach Angaben des Vaters Lisa im Mehrparteienhaus der Familie ab. - 15. Dezember 1994: Unter gleichen Umständen wird Monika vor dem Haus «entdeckt».
- 3. August 1997: Der 15 Monate alte Alexander wird «gefunden». Ein Zwillingsbruder war nach Erkenntnissen der Polizei gestorben und von Josef Fritzl im Heizkessel verbrannt worden.
- 16. Dezember 2002: Geburt von Felix. Das Kind bleibt mit seiner Mutter Elisabeth und Kerstin und Stefan im Kellerversteck.
- 19. April 2008: Kerstin ist schwer erkrankt. Josef Fritzl bringt sie ins Landesklinikum Amstetten. In den Tagen danach holt er Elisabeth, Stefan und Felix aus dem Verlies.
- 26. April 2008: Die Polizei greift Josef Fritzl in Begleitung Elisabeths nahe der Klinik auf, in der Kerstin um ihr Leben kämpft. Die 42-jährige Elisabeth schildert ihr jahrzehntelanges Martyrium.
- 27. April 2008: Das Verlies wird geöffnet, einen Tag später legt Fritzl ein Geständnis ab. Gentests belegen später seine Vaterschaft.
- 16. März 2009: Prozessbeginn in St. Pölten. Fritzl muss sich wegen Mord, Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, schwerer Nötigung, Sklaverei und Blutschande verantworten. Ihm droht lebenslange Haft.