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Wahlergebnis im Detail Bundestagswahl in Sachsen-Anhalt: Von Hochburgen und Stimmenkönigen

27.09.2021, 10:26
Sachsen-Anhalt hat gewählt
Sachsen-Anhalt hat gewählt Foto: Archiv

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR/slo – Sachsen-Anhalt hat gewählt. Während die CDU bei der Bundestagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt herbe Verluste verzeichnen musste, jubelte vor allem die SPD, die nicht nur vier Direktmandate holte sondern auch das beste Zweitstimmenergebnis im Land. Auch die AfD jubelte über ein stabiles Wahlergebnis und zwei Direktmandate, während die Linke neben der CDU der große Wahlverlierer war.

Doch wo haben die Parteien besonders gut abgeschnitten? Und wo war das Rennen um das Direktmandat besonders knapp – und wo eine klare Sache? Wir haben uns die Zahlen im Detail angesehen.

SPD

Die Sozialdemokraten holten ihr bestes Ergebnis in Goldbeck im Landkreis Stendal. 31,2 Prozent der Wähler stimmten hier für die SPD. Über 30 Prozent kamen die Sozialdemokraten auch in Harbke, in Ilsenburg im Harz und in Hötensleben.

Das schlechteste Ergebnis gab es in Plötzkau mit nur 16,7 Prozent. Auch in Schnaudertal (16,8 Prozent) und Goseck (18,3 Prozent) schnitt die SPD schlecht ab.

Bei den Direktkandidaten räumte vor allem Karamba Diaby in Halle ab. 42.334 Stimmen holte er. So gut war kein anderer Wahlkreisgewinner. Das Gegenteil ist Herbert Wollmann, dem im Wahlkreis Altmark nur 29.594 Stimmen für das Direktmandat reichten.

CDU

Die CDU, die die Landtagswahl noch deutlich gewonnen hatte, kam bei der Bundestagswahl lediglich in Kemberg auf über 30 Prozent. Dafür gab es gleich eine ganze Reihe von Gemeinden, in denen die CDU auf unter 20 Prozent fiel. In Iden bei Stendal gab es nur 15,3 Prozent. Auch in den Großstädten Halle und Magdeburg kam die Union nicht einmal auf 18 Prozent der Stimmen.

Dafür stellt die Union den souveränsten Wahlkreisgewinner. Sepp Müller verteidigte in Dessau-Wittenberg sein Mandat mit stolzen 17.000 Stimmen Vorspring. Das ist sogar bundesweit ein Spitzenwert.

AfD

Gleich in fünf Gemeinden holte die AfD bei der Bundestagswahl 30 Prozent und mehr. Das beste Ergebnis gab es in Schnaudertal im Burgenlandkreis, wo die AfD 33,7 Prozent holte – das beste Zweitstimmenergebnis einer Partei in Sachsen-Anhalt.

In Ilsenburg holte die AfD hingegen nur 12,8 Prozent. Und auch in Halle und Magdeburg schnitt die AfD mit 13,8 und 14,0 Prozent unterdurchschnittlich ab.

Bei den Erststimmen machte es die AfD besonders spannend. Robert Farle holte das Direktmandat im Wahlkeis Mansfeld mit nur 202 Stimmen Vorsprung. Und im Wahlkreis Burgenland verlor die AfD den Kampf um das Direktmandat ähnlich knapp mit 321 Stimmen gegen die CDU.

Linke

Neben der CDU ist die Linke der große Wahlverlierer in Sachsen-Anhalt. 13,4 Prozent ist am Ende noch der beste Wert, erzielt sowohl in Borne als auch in Nemsdorf-Göhrendorf. In Bornstedt rutschte die Linke sogar unter die 5-Prozent-Hürde.

Auch bei den Erststimmen spielte die Linke keine Rolle. Mit 14,8 Prozent holte Jan Korte im Wahlkreis Anhalt noch das beste Ergebnis.

FDP

Die FDP konnte ihr Wahlergebnis im Vergleich zu 2017 noch einmal verbessern. Besonders gut schnitten die Liberalen in Stößen ab. Hier gab es 14,4 Prozent der Zweitstimmen. Ähnlich gut lief es in Finneland mit 14,3 Prozent. Das schlechteste Ergebnis erzielte die FDP in Werben (Elbe), wo nur 4,5 Prozent der Wähler für die FDP stimmten.

Grüne

Sachsen-Anhalts Grüne haben bei der Bundestagswahl ihr bestes Ergebnis in den Großstädten erzielen können. In Halle gab es 14,8 Prozent, in Magdeburg 11,9 Prozent. In allen anderen Städten und Gemeinden bleibt die Öko-Partei hingegen einstellig. Und in Barnstädt und in Nemsdorf-Göhrendorf kamen die Grünen sogar nur auf jeweils 1,5 beziehungsweise 1,7 Prozent.