Braunkohle Braunkohle: «Partner der erneuerbaren Energien»
HALLE/MZ/AST. - Der Rohstoff gewährleiste ein Stück Unabhängigkeit in der Energieversorgung Deutschlands: "Braunkohle haben wir hier, niemand kann sie uns wegnehmen oder beliebig an der Preisschraube drehen." Doch um die Zukunft der Braunkohle zu sichern, müsse sie noch flexibler und effizienter eingesetzt werden. Derzeit werden rund 90 Prozent der Braunkohlenförderung für die Stromerzeugung genutzt. Jede vierte Kilowattstunde Strom wird aus dem Rohstoff gewonnen. Lambertz war gestern in Halle auf dem Braunkohlentag des Verbandes zum Vorstandsvorsitzenden gewählt worden.
Die Kraftwerkstechnik solle weiter verbessert werden, um den Wirkungsgrad zu erhöhen und damit den CO-Ausstoß zu reduzieren, sagte er. Zudem müssten neue technologische Entwicklungen - etwa zur Abscheidung von Kohlendioxid - vorangetrieben werden. Die Kohle-Kraftwerke sollten darüber hinaus künftig flexibler betrieben werden. Denn da immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, die häufig von Witterungsbedingungen abhängig sind, brauche es für eine sichere Stromversorgung ständig verfügbare Erzeugungskapazitäten, die schnell gedrosselt und hochgefahren werden können. Moderne Braunkohlenkraftwerke seien somit "kein Gegner, sondern Partner der erneuerbaren Energien", so Lambertz.
Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) unterstrich die Bedeutung der Braunkohle als langfristig verfügbarer Energieträger: "Der Braunkohletagebau und die Kohleverstromung sind auch künftig unverzichtbar", sagte er. Und betonte, dass die wirtschaftlichen Entwicklungen in Mitteldeutschland eng mit der Förderung der Braunkohle zusammenhingen. Der Debriv feierte gestern mit dem Braunkohlentag auch sein 125-jähriges Bestehen. Er war im Mai 1885 in Halle gegründet worden.