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Brandenburg Brandenburg: Solarfirma kündigt Millioneninvestition in Frankfurt an

13.11.2006, 13:37
Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt (Oder) am Montag (13.11.2006) stehen Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU), Conergy-Chef Hans-Martin Rüther, Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und OB Martin Patzelt. (Foto: dpa)
Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt (Oder) am Montag (13.11.2006) stehen Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU), Conergy-Chef Hans-Martin Rüther, Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und OB Martin Patzelt. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Frankfurt (Oder)/dpa. - Das Solarunternehmen Conergy will in Frankfurt (Oder) bis 2008 rund 1000 Beschäftigte einstellen. Schon in den nächsten fünf Monaten sollen 400 bis 500 Menschen unter Vertrag genommen werden, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Martin Rüter amMontag in der Oderstadt. Die Conergy AG richtet im Rohbau dergescheiterten Chipfabrik eine Fertigungsanlage für Solarmodule ein, die im Sommer 2007 in Betrieb gehen soll. BrandenburgsMinisterpräsident Matthias Platzeck (SPD) sprach vom wichtigsten Tagder Frankfurter Geschichte seit der Wende. Die Stadt sei zur«Solarstadt» geworden.

Conergy ist nach eigenen Angaben am Umsatz gemessen das größteSolarunternehmen Europas. Für 2006 werde ein mindestens 50-prozentiges Umsatzplus auf dann mehr als 800 Millionen Euro erwartet.In Frankfurt sollen rund 250 Millionen Euro investiert werden. Rundein Siebtel davon ist als Fördergeld bei der Europäischen Unionbeantragt. «Wir warten aber noch auf den Brief aus Brüssel», sagteBrandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU).

Platzeck sagte: «Die Stadt ist durch ein tiefes Tal gegangen.» Nunheiße es: «Ex oriente lux - aus dem Osten kommt das Licht.» Mit derSolarindustrie erhalte die Stadt an der polnischen Grenze einzukunftsträchtiges Profil. Seit dem vergangenen Sommer baut inSichtweite der Chipfabrik das US-Solarunternehmen First Solar; bis zu500 Beschäftigte sollen dort arbeiten. Ebenfalls in Frankfurterrichtet die Odersun AG eine Anlage für 80 Beschäftigte.

1989 hatte die Wende das Ende für das Frankfurter Halbleiterwerkmit 8000 Beschäftigten gebracht. Die Stadt verlor seitdem 17 000Einwohner und zählt jetzt noch rund 63 000. FrankfurtsOberbürgermeister Martin Patzelt (CDU) sagte: «Nun bricht die Sonneaus den dunklen Wolken wirtschaftlichen Niedergangs hervor.»

Der Schritt nach Frankfurt ist die größte Expansion in derachtjährigen Geschichte von Conergy. «Die Fertigung hier bringt unsin ganz neue Dimensionen», sagte Rüter. Geplant sei, alleProduktionsschritte - vom Rohstoff Silizium bis hin zum fertigenSolarmodul - in der 30 000 Quadratmeter großen Halle zu vereinen.2008 solle die angestrebte Kapazität von 250 Megawatt erreichtwerden. Das entspreche mehr als zwei Millionen Modulen pro Jahr.

Conergy zieht ein in die Halle der vor Jahren geplantenChipfabrik. Sie sollte 1300 Arbeitsplätze bringen, scheiterte aber anFinanzierungsfragen. Rüter sagte, das Gelände und die Halle seien fürrund fünf Prozent der Investitionssumme, also etwa 12,5 MillionenEuro, übernommen worden. Im Sommer 2007 werde entschieden, ob eineweitere Halle auf dem Gelände errichtet wird.