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BMW-Bilanz 2000 BMW-Bilanz 2000: Trotz Flaute werden Rekorde angestrebt

27.03.2001, 08:13

München/dpa. - Befreit von der Rover-Last will der BMW-Konzern in diesem Jahr trotz der Flaute auf den weltweiten Automärkten Rekorde bei Umsatz und Ergebnis einfahren. «Die BMW-Gruppe wächst unanhängig von der Branchenkonjunktur», sagte Konzernchef Joachim Milberg am Dienstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in München. BMW wolle bei Absatz, Umsatz und Ertrag weiter zulegen.

Das Rover-Abenteuer ist nach Einschätzung des Konzerns inzwischen finanziell ausgestanden. Insgesamt kostete das Debakel auf der britischen Insel das Unternehmen laut Finanzchef Helmut Panke 4,1 Milliarden Euro. Im vergangenen Mai verkaufte BMW die Rover-Tochter für symbolische zehn Pfund an das Phoenix-Konsortium.

In den ersten drei Monaten sei der Absatz der Marke BMW um acht Prozent auf 219 000 Auslieferungen gestiegen, sagte Milberg. Er rechne damit, dass der weltweite Automarkt in diesem Jahr nur stagnieren werde. Mit der Konzentration auf das Premiumsegment und einer Produktoffensive will BMW aber auch in den kommenden Monaten der Branchenflaute trotzen. Höhepunkte sind der Marktstart des neuen Mini im Juli und die Präsentation des neuen 7-er im Herbst. Der BMW- Aktienkurs stieg am Dienstag zwischenzeitlich um 0,6 Prozent auf 33,80 Euro.

«Wir wollen der führende Hersteller von Fahrzeugen der Extraklasse sein», sagte Milberg. Dabei gehe es dem Konzern um profitables Wachstum. «Größe allein kann für die BMW-Gruppe kein Ziel sein.» Damit betonte der Vorstandsvorsitzende erneut die Eigenständigkeit des Konzerns. Bei einzelnen Entwicklungen wolle BMW aber weiter verstärkt auf Kooperationen setzen.

Mittelfristig setzt Milberg große Hoffnungen auf den neuen, kleinen BMW. Die 1er-Reihe solle 2004 vom Band rollen, sagte Milberg. «Es wird ein Fahrzeug sein, das vor allem ein typischer BMW sein wird.» Über den Standort des geplanten neuen BMW-Werks werde Mitte des Jahres entschieden, bekräftige Milberg. Dem Vernehmen nach ist derzeit noch etwa ein Dutzend Bewerber im Rennen. Mehr als 200 Städte und Regionen in ganz Europa hatten sich beworben. Bisher wurde noch nicht bekannt gegeben, welche Modelle in dem neuen Werk produziert werden sollen.

Im Jahr 2000 erzielte BMW trotz der Trennung von Rover einen Jahresüberschuss von erstmals 1,03 Milliarden Euro. 1999 war durch die Rover-Belastungen unter dem Strich erstmals ein Verlust von 2,49 Milliarden Euro entstanden. Ohne diesen Effekt belief sich der Überschuss im Jahr 1999 auf 663 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen eine erhöhte Dividende von 0,46 Euro je Stamm- und 0,48 Euro je Vorzugsaktie erhalten.

Die Umsatzausfälle durch den Verkauf von Rover konnte BMW mit Hilfe einer rund 20-prozentigen Steigerung der Marke BMW mehr als ausgleichen. Insgesamt wurde ein Rekordumsatz von 35,4 Milliarden Euro (69,2 Milliarden DM) erzielt (plus 2,8 Prozent). Der Absatz der Marke BMW kletterte um 9,4 Prozent auf mehr als 822 000 Fahrzeuge.