Besetzer verlassen griechisches Konsulat in Berlin
Berlin/dpa. - Die Besetzung des griechischen Konsulats in Berlin ist nach rund acht Stunden friedlich zu Ende gegangen. Mehr als 20 Demonstranten verließen am Montagabend das Gebäude am Wittenbergplatz, teilte die Polizei mit.
Mit der Aktion wollten die Besetzer gegen den Tod eines 15-Jährigen in Athen protestieren. Der Schüler war am Samstagabend in der griechischen Hauptstadt durch eine Polizeikugel gestorben. Die Botschaft hatte auf die Räumung des Berliner Konsulats verzichtet und mit den Besetzern gesprochen. Es gab keine Festnahmen.
Nachdem es in Griechenland zu massiven Unruhen gekommen war, hatte die Polizei den Schutz der Botschaft und des Konsulats in der deutschen Hauptstadt bereits am Samstagabend verstärkt.
Nach Angaben von Polizeipräsident Dieter Glietsch waren die Demonstranten am Montag als Besucher gekommen und deshalb nicht daran gehindert worden, in das Gebäude zu gelangen. Im Konsulat liefen stundenlange Gespräche mit den Besetzern, sagte Botschaftssprecher Pantelis Pantelouris. Die Demonstranten seien Landsleute und befänden sich in allen Räumen des Konsulats, wo etwa zehn Staatsdiener arbeiteten. Bis zum Nachmittag griff die Polizei nicht ein, hielt sich aber mit 120 Einsatzkräften vor dem Gebäude in Bereitschaft.
Eine der Besetzerinnen sagte der dpa, mit der Aktion protestierten sie gegen den griechischen Staat, der für den Tod des Schülers verantwortlich sei. An der Fassade hatten die Demonstranten ein Transparent mit der Aufschrift «Ermordet vom Staat» angebracht. Am Nachmittag fanden sich etwa 60 Menschen zu einer nicht angemeldeten Sympathie-Kundgebung vor dem Konsulat zusammen, die von der Polizei geduldet wurde.