Berg mit radioaktiver Erde Berg mit radioaktiver Erde: Großprojekt beendet - Uranbergbau-Halde komplett abgetragen

Aue-Bad Schlema - Die Wismut GmbH hat ein Großprojekt der Sanierung von Altstandorten des Uranbergbaus abgeschlossen. Am Donnerstag wurde in Bad Schlema die letzte von mehr als einer Million Tonnen Erdreich von der Halde 65 verladen und entsorgt. Projektleiter Manfred Speer sprach von einem „Meilenstein“.
Das Abtragen und Entsorgen des ehemals 40 Meter hohen Berges mit radioaktiver Erde hat nach Angaben der Wismut rund 10 Millionen Euro gekostet. „Wir haben hier einen Berg versetzt“, sagte Speer.
Auf dem eingeebneten Gelände sollen Einfamilienhäuser entstehen. „Wir haben eine Nachfrage nach gehobener Wohnlage“, sagte Oberbürgermeister Heinrich Kohl (CDU). Überdies soll ein Teil des Areals in das Europäische Blasmusikfestival eingebunden werden.
Die Halde 65 war in den Jahren 1948 bis 1957 durch die damalige Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut aufgeschüttet worden. Sie gehört damit zu den so genannten Altstandorten und unterliegt nicht dem Wismut-Gesetz, in dem sich die Bundesrepublik zur Sanierung der Altlasten verpflichtet hat. Altstandorte sind Bergwerke und Hinterlassenschaften, in denen maximal bis Ende 1962 Uran gefördert wurde und die anschließend in den Besitz von Städten, Gemeinden, Kommunen oder auch Privatpersonen zurückgefallen sind.
Für die Sanierung der Altstandorte haben der Freistaat Sachsen und der Bund 2003 ein Verwaltungsabkommen geschlossen. Bis 2035 sind darin 445 Millionen Euro dafür festgelegt. Bund und Land teilen sich die Kosten. Nach Angaben der Wismut GmbH sollen bis Vertragsende insgesamt rund 1900 Altstandorte wie Halden, Tagesöffnungen oder Tagesbrüche saniert werden. (dpa)