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Bankenaufsicht schließt Weserbank

09.04.2008, 10:25

Bonn/dpa. - Die Bremerhavener Weserbank muss schließen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat über die Bremerhavener Weserbank AG ein Moratorium angeordnet.

Dies beinhalte ab sofort ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot sowie eine Schließung des Kreditinstituts für den Verkehr mit der Kundschaft, teilte die Behörde in Bonn mit. Nachdem die Bank ihr Geschäftsmodell umgestellt habe, sei sie nicht mehr in der Lage gewesen, dauerhaft Erträge zu erwirtschaften, um die laufenden Kosten zu decken, schreibt die BaFin.

Zudem habe die BaFin beim Amtsgericht Bremerhaven einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die Bilanzsumme der Bank belief sich zum 31. Dezember 2007 auf rund 120,4 Millionen Euro. Die Höhe der Verbindlichkeiten gegenüber den Kunden beträgt laut der Mitteilung rund 24,9 Millionen Euro.

Eine Fortführungsprognose für das Institut habe nicht mehr aufrechterhalten werden können. In Folge habe die Weserbank AG ihre Vermögenswerte nicht mehr mit Fortführungs-, sondern mit Liquidationswerten bilanzieren müssen, die niedriger seien. Hierdurch habe sich eine Überschuldung ergeben. Das Moratorium sei angeordnet worden, um die verbliebenen Vermögenswerte zu sichern.

Die Einlagen der Kunden seien im Rahmen des Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes bis zu einer Obergrenze von 20 000 Euro pro Kunde geschützt. Zudem sei das Institut Mitglied des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Deutscher Banken. Dieser Fonds übernehme die Schäden bis zur Sicherungsgrenze von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank, in diesem Fall läge diese bei 1,832 Millionen Euro pro Einleger.