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Bank und Bausparer Bank und Bausparer: BHWs letzte Kleinaktionäre sollen (endlich) verkaufen

20.07.2006, 17:03
Das BHW-Firmenschild vor der Zentrale des Unternehmens in Hameln bei Hannover. (Foto: dpa)
Das BHW-Firmenschild vor der Zentrale des Unternehmens in Hameln bei Hannover. (Foto: dpa) dpa

Hannover/dpa. - In der ersten Jahreshälfte sei dasBauspargeschäft leicht über Vorjahreswerten verlaufen, sagte Engmannauf der Hauptversammlung am Donnerstag in Hannover. DenBaufinanzierungsmarkt präge indessen ein starker Konkurrenzdruck. Manhoffe, in der zweiten Jahreshälfte noch einige Prozente zulegen zukönnen.

Bei der letzten Hauptversammlung der BHW sollten die verbliebenenKleinaktionäre, die noch 1,5 Prozent Anteile halten, zur Aufgabeihrer Anteile gezwungen werden (squeeze out). Engmann sagte, die vonder Postbank angebotene Barabfindung von 15,11 Euro pro Aktienbetrachte die BHW als angemessen. Der Betrag ergebe sich aus demdurchschnittlichen Börsenkurs in den letzten drei Monate vorBekanntgabe des Squeeze-out-Verlangens am 10. März.

Engmann sagte, in der neu formierten Postbank Gruppe werde BHWkünftig als Spezialist für Bausparen und Baufinanzierung eineentscheidende Rolle spielen. Gemeinsam werde man die Spitzenpositionin der privaten Baufinanzierung in Deutschland weiter ausbauen. «Wirwollen Deutschlands führender Finanzdienstleister sein.» Dabei bringeBHW nicht nur sein Know how und eine erfolgreicheVertriebsorganisation in die Gruppe ein, sondern auch drei MillionenKunden als zusätzliches Absatzpotenzial.

Im vergangenen Jahr verbuchte BHW einen Jahresfehlbetrag von 71,9Millionen Euro, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 120 MillionenEuro. Grund dafür sei vor allem das geringe Zinsniveau bei denForderungen, sagte Engmann. Das Neugeschäft sei aber dennoch «mehrals zufrieden stellend».

Die Versammlung hatte mit lautstarken Querelen begonnen. Nochbevor der BHW-Chef seine Rede halten konnte, stellte ein Aktionär denAntrag auf Abwahl des Versammlungsleiters, des Postbank-Chefs undBHW-Aufsichtsratsvorsitzenden Wulf von Schimmelmann. Nach einer 40-minütigen Schimpfkanonade des Antragstellers entzog Schimmelmann ihmschließlich das Wort. Andere Aktionäre schlossen sich - auch späterin der Aussprache - den Protesten an. Erst mit mehr als zwei StundenVerspätung konnte der erste Punkt der Tagesordnung aufgerufen werden.