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Auto Auto: VW plant Einschnitte beim Händlernetz

11.07.2001, 12:51

Wolfsburg/dpa. - Nach Angaben des Volkswagen/Audi-Händlerverbandes solle denBetroffenen noch in diesem Herbst die Kündigung ausgesprochen werden,die dann bis Ende 2003 wirksam wird. Derzeit gibt es bundesweit 1700VW-Vertragshändler und 1000 Vertragswerkstätten.

Der VW-Sprecher sagte, der Autohersteller wolle seinen Kunden auchweiterhin ein dichtes Netz bieten. Es müsse aber kundenorientiertergearbeitet und die Marken exklusiver vertreten werden. Auch solle dasInternet künftig den Händlern noch mehr als Instrument an die Handgegeben werden. Es gehe nicht um den Abbau von Arbeitsplätzen,sondern um eine Konzentration auf weniger Stützpunkte.

Das «Handelsblatt» hatte berichtet, mehrere hundert Händler undVertragswerkstätten müssten nach der Sommerpause mit einer Kündigungrechnen. Vertriebsvorstand Fred Kappler habe in einem Rundschreibenan alle deutschen VW-Händler und -Werkstätten angekündigt, dasVertriebsnetz optimieren zu wollen.

Der Volkswagen/Audi-Händlerverband äußerte für die Pläne vonVolkswagen grundsätzlich Verständnis. Der Kurs sei sachlichbegründet, sagte der Vorsitzende Eckhard Meyer in Bünde/Westfalen derDeutschen Presse-Agentur (dpa). Es gebe 10 000-Einwohner-Städte mitdrei VW-Händlern. «Da kann keiner vernünftig leben. Das ist zumSterben zu viel, aber auch zum Leben zu wenig», sagte Meyer. «Fürden, den es trifft, ist es natürlich bitter.» Zum Teil seien dieheutigen Probleme noch Folgen der Zusammenlegung der Händlernetze vonVW und Audi vor rund 30 Jahren.

Meyer sagte, der Brief sei auch auf Bitte des Händlerverbandes vorgut zwei Monaten verschickt worden. Er habe entsprechenden Gerüchtenvorgreifen sollen. Zudem seien die Händler in insgesamt sechs Treffenüber die VW-Pläne informiert worden. Der Verband sei in den Prozesseingebunden und habe für die Betroffenen «vernünftigeEntschädigungen» heraushandeln können.