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Atofina-Niederlassung Atofina-Niederlassung: Starke Bastion am Standort Leuna

Von Frank Zimnol 11.09.2003, 15:22

Leuna/MZ. - Die heutige Atofina, vormals Atochem, zeigt bereits seit zehn Jahren Flagge in Leuna. Seitdem wurde der Standort durch Einsatz von mehr als 90 Millionen Euro erheblich aufgewertet. "Mit diesem Investor haben wir einen guten Griff gemacht", sieht es Betriebsratsvorsitzende Uta Weber. "Es ist zu hoffen, dass nach der Fusion der Ölkonzerne Elf Aquitaine und Totalfina zum Total-Konzern die Chemiesparte, zu der wir gehören, ihre Bedeutung behalten wird", meint die Arbeitnehmervertreterin. Knapp die Hälfte der Investitionen seien in die Modernisierung und Erweiterung der Leim- und Tränkharzproduktion geflossen, erläutert Schaffarczyk. Der Leipziger steht seit zehn Jahren in Diensten der Chemietochter des belgisch-französischen Ölmultis Total, dem auch die Leuna-Raffinerie gehört.

"Durch die Investitionen ist es uns möglich geworden, die Erzeugnispalette, die zuvor von Massenware geprägt wurde, um eine Reihe anspruchsvoller Spezialitäten zu erweitern", fügt der 41-jährige Manager hinzu.

Der Investor hat den Chemiestandort auch durch denBau einer 50 Millionen Euro teuren Anlage zur Produktion von Wasserstoffperoxid bereichert. Dieses Erzeugnis war in Leuna bis dato nicht hergestellt worden. Inzwischen blickt man bei Atofina mit Interesse nach Arneburg bei Stendal, wo das künftige Zellstoffwerk der kanadischen Mercer-Gruppe im Wachsen ist.

"Wir sind bereits in Vorgesprächen über mögliche Lieferverträge", verriet Schaffarczyk. Wasserstoffperoxid ist unverzichtbar, um Roh-Zellstoff zu bleichen. Auch beim Eilenburger Papierhersteller Stora Enso kommt die Atofina-Chemikalie zum Einsatz. Und zwar, um recyceltes Papier so blütenweiß zu machen, dass daraus anschließend wieder frisches Druckpapier wird.

Der Leunaer Atofina-Standort mit seinen 170 Beschäftigten hat sich innerhalb der weltweit tätigen Gruppe - die 72 000 Mitarbeiter realisieren einen Umsatz von 19,3 Milliarden Euro - einen guten Ruf erworben. Als im chinesischen Shanghai eine Wasserstoffperoxid-Fabrik entstand, wurden von der Atofina Leuna die Führungskräfte für das Team zum Anfahren der Anlage angefordert.