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Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: Noch 50 000 freie Lehrstellen zu vergeben

17.07.2010, 11:56

Berlin/ddp. - «Wir rechnen amEnde mit mehr als 50 000 Stellen, die unbesetzt bleiben, weilgeeignete Bewerber fehlen», sagte der Präsident des DeutschenIndustrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann,der «Welt am Sonntag».

Als Gründe nannte er, dass zum einen die demografische Trendwendevoll auf den Ausbildungsmarkt durchschlage. Zum anderen sei «diemangelnde Ausbildungsreife vieler Schulabgänger ein großes Problembei der Stellenbesetzung». Mehr als die Hälfte aller Betriebe müssefür ihre Auszubildenden Nachhilfe organisieren. «Die Unternehmenwerden immer mehr zu Reparaturbetrieben», klagte der DIHK-Präsident.

Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) kündigte eine verstärkteindividuelle Förderung der Jugendlichen mit Schwierigkeiten an.Berufslotsen sollen die jungen Leute bei der Suche nach einerLehrstelle und im ersten Ausbildungsjahr begleiten. «Jugendliche ausschwierigen familiären Verhältnissen haben ja oft niemanden, derihnen beim schwierigen Übergang von der Schule in den Beruf hilft»,sagte Schavan.

Handwerksgeneralsekretär Holger Schwannecke warnte in der «Welt amSonntag», Deutschland könne in eine fatale Situation geraten,«nämlich Fachkräftemangel bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeitaufgrund von Bildungsdefiziten». Jede fünfte Lehre werde abgebrochen.Schwannecke führte dies vor allem auf eine mangelndeBerufsorientierung der Jugendlichen zurück: «Zu oft erfolgt sie aufden letzten Drücker, zu oberflächlich wird sich informiert, zu geringist die Kenntnis der eigenen Stärken und Schwächen.»