Zerstörter Riesenflieger Antonow AN-225 nur noch ein Wrack - Neue Fotos zeigen das ganze Ausmaß
Sie war ein Einzelstück und das Flagschiff der ukrainischen Luftfahrt – die Antonow AN-225 war das größte Flugzeug der Welt und hatte auch in Deutschland jede Menge Fans, die die regelmäßigen Besuche in Leipzig bestaunten. Nun zeigen neue Fotos, wie wenig von dem Flugzeug übrig ist.
Halle (Saale)/DUR/slo – Bei einem russischen Angriff auf den Flughafen Hostomel bei Kiew in den ersten Kriegstagen wurde die Antonow AN-225 zerstört. Nachdem Satellitenbilder zunächst noch Hoffnung machten, hatten erste Videos schließlich die Zerstörung des Riesenfliegers dokumentiert. Nach dem Rückzug der russischen Armee zeigen nun Detailaufnahmen das ganze Ausmaß der Zerstörung.
Am 24. Februar hatten russische Luftlandetruppen überraschend den Flughafen bei Kiew angegriffen. Ingenieure hatten zuvor fieberhaft versucht, die damals gewartete AN-225 noch flugfähig zu machen und nach Leipzig zu evakuieren. Der Plan scheiterte nach Unternehmensangaben jedoch um nur wenige Stunden.
Nach dem russischen Rückzug aus der Region bei Kiew waren nun erstmals Fotografen auf dem Flughafen, der zum Schlechtfeld wurde. Die Bilder dokumentieren die komplette Zerstörung des Riesen-Flugzeugs. So erhielt der vordere Bereich des Fliegers offenbar einen Volltreffer.
Die Fotos zeigen unzählige Einschusslöcher von Gewehrkugeln. Der Bereich zwischen Nase und den Flügeln ist komplett ausgebrannt. Die rechte Tragfläche hängt deutlich tiefer als die linke. Lediglich das Heck scheint halbwegs intakt zu sein.
Die AN-225 war ein Einzelstück. Entwickelt wurde das Flugzeug in den 80er Jahren, um die sowjetische Raumfähre Buran Huckepack transportieren zu können. Nach dem Ende der Sowjetunion und dem aus der Buran-Raumfähre wurde auch die AN-225 eingemottet,
2001 wurde das Flugzeug jedoch von einer privaten Gesellschaft reaktiviert und war seitdem als Frachtflugzeug im Einsatz. Rund 250 Tonnen Fracht konnte das Flugzeug auf einmal transportieren. Zuletzt war das Flugzeug vor allem im Einsatz, um medizinisches Gerät und auch Corona-Masken zu transportieren.
Die Wiederaufbaukosten wurden direkt nach der Zerstörung mit mehreren Milliarden Euro beziffert, nach Sichtung der Bilder halten viele Experten die AN-225 jedoch für irreparabel zerstört. Allerdings existiert eine nie fertiggestellte zweite Maschine, deren Fertigstellung auf „nur“ einige hundert Millionen Euro geschätzt wird. Die Einzelteile der zweiten AN-225 waren jedoch ebenfalls in Hostomel eingelagert, weshalb bisher unklar ist, ob diese ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden.