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Antifaschistischer Schutzwall Antifaschistischer Schutzwall: Walter Ulbricht versprach: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"

07.11.2008, 19:57

Halle/MZ. - Im Juni 1961 prägte Walter Ulbricht den Namen für das Bauwerk, das noch gar nicht stand: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", versicherte der DDR-Staatschef. Zwei Monate später begannen unter dem Schutz von zehntausenden Soldaten und Volkspolizisten die Bauarbeiten für den "Antifaschistischen Schutzwall". Westliche Nachrichtendienste hatten die unter höchster Geheimhaltung ablaufenden Vorbereitungen zwar enttarnt, hielten aber einen wirklichen Mauerbau für unmöglich. Während Ostberlin zur Tat schritt und nach außen behauptete, "an der Westberliner Grenze der Wühltätigkeit gegen die Länder des sozialistischen Lagers den Weg zu verlegen", erfuhren ausgesuchte Parteisekretäre bei einer Konferenz im ZK der SED schon am Vorabend die Wahrheit: Der ständig steigende Flüchtlingsstrom mache es erforderlich, die Abriegelung des Ostsektors durchzuführen.

Gerhard Haase-Hindenberg

"Der Mann, der die Mauer öffnete",

Heyne-Verlag, 7,95 Euro