Amtsgericht Dresden Amtsgericht Dresden: Autozulieferer Druckguss meldet Insolvenz an
Dresden/Heidenau/dpa. - Der Autozulieferer Druckguss Heidenau hat Insolvenz angemeldet. Ein entsprechender Antrag wurde wegen Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Dresden gestellt, sagte der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Dresdner Rechtsanwalt Franz- Ludwig Danko der Nachrichtenagentur dpa am Freitag und bestätigte einen Bericht der „Dresdner Neuesten Nachrichten“. Der hoch spezialisierte Autozulieferer, zu dem sechs Firmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt (Hoym) und Bayern (Hof) gehören, beschäftigt fast 700 Mitarbeiter und gehört zu den größten Arbeitgebern im Dresdner Umland. Allein am Standort Dresden arbeiten mehr als 350 Menschen, im fränkischen Hof sind es 170, Hoym zählt rund 150 Mitarbeiter.
„Die Produktion läuft ohne Einschränkungen weiter, sämtliche Aufträge werden wie gewohnt erfüllt“, sagte Danko. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien zunächst über das Insolvenzgeld bis Ende August gesichert. Das Unternehmen zähle zu den modernsten Gießereien Europas. Der vorläufige Insolvenzverwalter ist optimistisch, Druckguss wieder sanieren zu können.
Zu den Kunden der DGH-Group Druckguss Heidenau GmbH gehören nach eigenen Angaben auch namhafte Hersteller wie Audi, BMW, Daimler oder Volkswagen. Für diese stellen sie unter anderem Druckgussteile für Getriebe und Kupplungen her.
Der Konzern erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 120 Millionen Euro. Angaben zum Ergebnis wurden nicht gemacht. Dennoch rutschte das Unternehmen bereits 2009 in die roten Zahlen, als die deutsche Autoindustrie in die Krise schlitterte. Details wurden nicht bekanntgeben.
Mit Hilfe einer Landesbürgschaft in Höhe von 6,5 Millionen Euro wurde Druckguss vor dem Ruin gerettet. Zudem hätten der enorme Preisdruck in der Auto-Zuliefererbranche sowie unrentable Altverträge mit den Herstellern zur Zahlungsunfähigkeit beigetragen, hieß es.