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Aero-Lloyd-Pleite Aero-Lloyd-Pleite: Urlauber sitzen stundenlang fest

16.10.2003, 19:49
Ein Airbus A 320 der Aero Lloyd wird auf dem Flughafen Rostock-Laage für den Abflug zur Balearen-Insel Mallorca vorbereitet. Die Fluggesellschaft Aero Lloyd muss Insolvenz anmelden. (Foto: dpa)
Ein Airbus A 320 der Aero Lloyd wird auf dem Flughafen Rostock-Laage für den Abflug zur Balearen-Insel Mallorca vorbereitet. Die Fluggesellschaft Aero Lloyd muss Insolvenz anmelden. (Foto: dpa) ZB

Halle/MZ/stk. - 8500 Urlauber warteten am Donnerstag nach dem Zusammenbruch der deutschen Ferienflug-Gesellschaft Aero Lloyd im In- und Ausland vergebens auf ihre Maschinen. Für Flugreisende aus Mitteldeutschland hatte die Pleite allerdings nur wenig Auswirkungen. So verzeichneten Reisebüros in Sachsen-Anhalt zwar Anrufe von beunruhigten Kunden, der Andrang hielt sich aber in Grenzen.

Aero Lloyd bediente den Flughafen Leipzig-Halle zuletzt viermal in der Woche und flog Ziele in der Türkei und Kroatien an. Auf dem Airport fiel gestern nur ein einziger Flug aus. Mit dem Flieger hatten die Mitglieder des MDR-Sinfonieorchesters zum Jubiläumskonzert des Papstes nach Rom reisen wollen. Sie mussten kurzfristig umbuchen.

Wie den Musikern erging es in Deutschland zahlreichen anderen Reisenden. Auch die Fußball-Mannschaft von Bayern München, seit drei Jahren Dauergast bei Aero Lloyd, muss sich nun eine neue Gesellschaft suchen.

Aero Lloyd, mit 1400 Beschäftigten und 21 Airbussen eine der größten deutschen Chartergesellschaften, hatte nach dem Stopp von Kreditzusagen des größten Anteilseigners Bayrische Landesbank keine Möglichkeit mehr gesehen, das Unternehmen weiterzuführen. Gestern stellte der Vorstand wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenz-Antrag. Mehrere Reisekonzerne stetzten unterdessen andere Fluglinien ein, um die wartenden Touristen an ihre Ziele zu bringen.