ABB-Transformatorenwerk Halle ABB-Transformatorenwerk Halle: Dienstreise Bangkok nicht ungewöhnlich
Halle/MZ. - Wenn irgendwo in Malaysia ein Transformator ausfällt und ins Reparaturwerk Bangkok des ABB-Konzerns transportiert wird, dann machen sich zugleich auch Monteure aus Halle auf den Weg in die thailändische Metropole. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABB Transformatoren GmbH (Bad Honnef), schilderte diesen ungewöhnlichen Einsatzfall, um deutlich zu machen, dass das Werk Halle der ABB-Tochter zu einem international tätigen Dienstleister für die Energiewirtschaft geworden ist.
Der Spezialbetrieb für Großanlagen zum Umformen extrem hoher Spannungen bis hinunter auf Steckdosen-Niveau hat in den zwölf Jahren nach Übernahme durch den Konzern eine solide Entwicklung genommen. Im Vorjahr hätten die 210 Beschäftigten - 150 davon in Halle - einen Umsatzrekord erzielt, informierte der stellvertretende Werkleiter Ekkehard Zeitz gestern bei einer Firmenpräsentation. Mit knapp 50 Millionen Euro sei das Ergebnis von 1995 mehr als verdoppelt worden.
Mittlerweile hat das ostdeutsche Werk innerhalb der ABB-Gruppe eine herausragende Stellung erworben. "Halle ist verantwortlich für Service und Reparatur in ganz Zentraleuropa", betonte Gößmann. Darüber hinaus würden drei andere Standorte - zwei davon in den alten Ländern - von Halle aus geführt. Neben der Kompetenz im Service hat sich das Werk auch im Bau von Transformatoren profiliert. Uns zwar solcher, die nicht serienmäßig produziert sondern für spezielle Einsatzbedingungen benötigt werden. Neben Energie-Versorgern zählen auch Hersteller von Windkraftanlagen zum Kundenkreis. Einen vorzüglichen Ruf genießen auch die im Werk entwickelten Transformatoren für Lokomotiven. Beispielsweise setzt der Schienenfahrzeug-Hersteller Bombardier beim Bau seiner PS-starken Zugmaschinen auf die Umformtechnik von ABB Halle.
Während Aufträge für den Neubau von Transformatoren zuletzt rückläufig waren, legte der Service-Bereich zu, teilte Gößmann weiter mit. Dadurch sei es möglich gewesen, trotz zyklischen Geschäftsverlaufs Umsatzrückgänge zu vermeiden. Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler lobte das Unternehmen dafür, dass es eine 90-jährige Standort-Tradition fortsetze und für wichtige Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe sorge.