4. Januar 4. Januar: Die neuen Skitrends für Piste und Pulverschnee
München/dpa. - Skifahrer finden Bretter «für jede noch so kleinste alpine Spielart.» Nach Angaben der Messeveranstalter stehen mehr denn je aber auch so genannte Multi-Condition-Ski zur Auswahl, die die Eigenschaften von Freerider und Slalom-Ski vereinen. «Die beiden Entwicklungen laufen im Prinzip parallel», sagt Jens Forstmann vom Verband Deutscher Sportfachhandel in München.
Die Industrie habe reagiert und biete Skier an, die das große Spektrum der Wünsche der Skifahrer abdeckt, sagt Andreas König vom Deutschen Skiverband in München. Die neuen All-Condition-Skier sind nicht nur für verschiedene Fahrstile, sondern vor allem für unterschiedliche Schneeverhältnisse geeignet. Sie verfügen meist über die breite Geometrie eines Freeriders und sind gleichzeitig so stark tailliert wie ein Slalomski. Dadurch haben sie einen besonders guten Auftrieb im Tiefschnee, erklärt Thomas Ammer vom Hersteller Atomic in Neuried (Bayern), der den Skityp in seiner Metron-Serie vertreibt.
«Die All-Mountain-Skier können mehr als die früheren Allrounder», sagt Michael Krell vom Hersteller Salomon in Oberaudorf (Bayern), der mit der neuen X-Wing-Serie All-Mountain-Skier im Sortiment hat. Der Allrounder des österreichischen Herstellers Fischer mit Sitz in Ried im Innkreis läuft unter dem Namen All-Mountain-Cruise (AMC). Hier wurde ein Carbonfaserkern eingearbeitet. Damit sollen Skifahrer weniger Kraft zum Lenken benötigen. Auch K2 in Penzberg (Bayern) hat mit seiner Comanche-Serie einen neuen Alleskönner im Programm.
Das Fahrverhalten der Skier soll auch neues Zubehör verbessern: Der Hersteller Rossignol aus Maisach (Bayern) lässt Skifahrern auch nach dem Kauf noch offen, ob sie lieber in weiten Schwüngen oder schnellen Drehungen die Piste hinunterwedeln wollen. Mit dem neuen «Mutix»-System lässt sich der Radius von Carving-Skiern verändern.
Der Hersteller Kneissl hatte bereits in der vergangenen Saison Skier mit Glide-Technologie im Programm, die das Fahrverhalten verbessern soll. Mit Hilfe von etwa 20 Zentimeter langen Modulen mit zusätzlichen Kanten, die in die Unterseite des Skis eingelassen werden, sollen Laufstabilität, Kantengriff und Kurvenführung verbessert werden. «Die Doppelkanten stabilisieren den Ski, damit er nicht "flattert"», erklärt Nina Zoglauer von Kneissl in Kufstein.
Auch Frauenmodelle sind nicht mehr aus dem Sortiment der Fachgeschäfte wegzudenken. Andreas König erklärt, warum gesonderte Lady-Ski für das «schwache Geschlecht» Sinn machen: «Frauen fahren oft technisch besser, aber mit weniger Kraft.»
Ob All-Mountain, Race-Carver oder Damenski: Skifahrer sollten sich vor dem Kauf überlegen, was sie auf der Piste von dem Ski erwarten, sagt Andreas König. «Selbst unter den All-Round-Carvern hat jeder Ski individuelle Merkmale». Manche Skier ließen sich zum Beispiel mit viel Kraftaufwand fahren, andere nicht. Für einen Laien seien diese Unterschiede kaum zu durchschauen. Deswegen sollten sie beim Kauf neuer Ski vor allem auf eines Wert legen, so König: gute Beratung.