1. Mai in Berlin "The Purge" schon in der Walpurgisnacht? Angriffe auf Polizei erwartet
Die Polizei in Berlin rechnet in der Walpurgisnacht und am 1. Mai mit Angriffen auf Beamte. So wird die Lage bewertet.
Berlin. - Schon für den Vortag des 1. Mai am Dienstag haben verschiedene linke Gruppen in Berlin zu Demonstrationen aufgerufen. Ab 18 Uhr wollen Demonstranten unter dem dem Motto "Für Frieden und soziale Gerechtigkeit" wie in den vergangenen Jahren durch den Stadtteil Wedding ziehen.
Am Abend ab 20 Uhr ist eine feministische Frauendemonstration geplant. Der Titel lautet "Take back the night - Queer-feministische Demonstration". Sie soll von Friedrichshain nach Kreuzberg laufen.
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Polizei erwartet aggressive Stimmung auf Demos an Walpurgisnacht in Berlin
In den vergangenen Jahren habe bei dieser Veranstaltung eine "in Teilen aggressive Grundstimmung" mit Flaschenwürfen und zahlreichen verletzten Polizisten geherrscht, so die Polizei. Mit ähnlichen Angriffen und aggressivem Verhalten rechnet die Polizei auch in diesem Jahr. Erwartet werden bis zu 3.000 Teilnehmer.
Schon am Nachmittag gibt es weitere Demonstrationen, darunter auch im Mauerpark in Prenzlauer Park, wo zusätzlich bei dem aktuell guten Wetter Tausende Menschen feiern könnten. Die Polizei will insgesamt am Dienstag mit mehr als 2.000 Polizisten die Veranstaltungen begleiten. Darunter sind auch Aufklärungskräfte, Kommunikations-Teams und Unterstützung aus anderen Bundesländern. Am 1. Mai sollen dann wegen der vielen und größeren Demonstrationen rund 5.500 Polizisten im ganzen Stadtgebiet unterwegs sein.
1. Mai Demos in Berlin: Konflikte wegen Nahost-Konflikt und Palästina/Israel-Kritik
Hintergrund: Seit 1987 gab es in Kreuzberg am 1. Mai Krawalle von Linksautonomen. Dann ging die Gewalt zurück. Die Szene wurde kleiner, die Polizei war besser vorbereitet. In diesem Jahr droht neuer Konfliktstoff.
Denn: Die Strecke der abendlichen 1. Mai-Demonstration durch Neukölln ist wegen des aktuellen Nahost-Konflikts zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas nach Einschätzung der Polizei gezielt gewählt, um einen möglichst großen Zulauf von propalästinensischen Demonstranten zu erhalten.
Zur aufgeheizten Stimmung in der Szene trage auch die kürzliche Auflösung eines Palästina-Kongresses und des Palästina-Protestcamps bei, hieß es.