Turnen Turnen: Stephan Zapf turnt Top beim Weltcup in Cottbus
Cottbus/dpa. - Stephan Zapf hat den deutschen Turnern nach langer Durststrecke endlich wieder Erfolgserlebnisse verschafft. Beim Weltcup in Cottbus verpasste der 23-jährige Stuttgarter mit einer starken Leistung am Seitpferd nur haarscharf den Sprung auf das Siegerpodest und wurde mit 9,625 Punkten Vierter. Wenig später kam er an den Ringen auf Rang fünf (9,612), nachdem er bereits in der Vorwoche in Paris ebenfalls diese Platzierung an diesem Gerät erreicht hatte und damit erfolgreichster Deutscher war.
«Ich bin in sehr guter Verfassung, daher bin ich optimistisch in den Wettkampf gegangen. Ich freue mich sehr, dass ich hier endlich mal mein Potenzial abrufen konnte», meinte der Stuttgarter, der an diesem Sonntag am Reck noch eine weitere Finalchance besitzt. Offensichtlich zeigt jetzt auch die Konzentration der Kräfte in den beiden Leistungszentren Stuttgart und Berlin erste Erfolge.
Mit Christian Berczes (Halle/Saale) kam Zapfs Trainings-Gefährte am Samstag in der mit 1300 Besuchern ausverkauften Lausitz-Arena auf den 8. Platz des Ringe-Finals. Der Cottbuser Ronny Ziesmer, der gleichfalls in Stuttgart trainiert, lieferte zudem eine ordentliche Leistung im Boden-Finale (9,387) ab. Der derzeit beste deutsche Turner Sven Kwiatkowski (Chemnitz) fällt nach seiner Fußverletzung bei der Bodenübung in Paris und anschließender Operation am vergangenen Montag in den kommenden sechs Wochen aus und wird sich erst Mitte Juni bei den deutschen Meisterschaften wieder vorstellen.
Den Sieg am Seitpferd erkämpfte im Winners Final zum vierten Mal in Folge Weltmeister Marius Urzica (Rumänien), der vor Wochenfrist auch beim Weltcup-Auftakt in Paris dominiert hatte, mit der Spitzenwertung von 9,800 Punkten. Am Boden dominierte mit Robert Gal (9,537) erstmals in der 27-jährigen Geschichte des «Turniers der Meister» ein Ungar, an den Ringen trug der Bulgare Jordan Jowtschew (9,725) den Sieg davon.
Bereits ihren 6. Sieg bei dem mit einem Etat von 147 000 Euro ausgestatteten Traditions-Turnier in Cottbus erkämpfte Olympiasiegerin Oksana Tschussowitina (Usbekistan) beim Sprung mit 9,344 Zählern. Yvonne Musik (Hoffnungsthal/8,969) kam auf Platz 6. Am Stufenbarren verteidigte die Britin Elizabeth Tweedle (9,400) ihren Vorjahreserfolg.
