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Festival Festival: Berlin ist fest in der Hand der Turner

Von Frank Thomas 16.05.2005, 15:10
Auf ihren Händen laufen Lutz Röpel (r) und Manfred Kniffka vom VfL Altendiez am Montag (16.05.2005) auf dem Deutschen Turnfest durch die Fontänen eines Springbrunnens auf dem Messegelände in Berlin. (Foto: dpa)
Auf ihren Händen laufen Lutz Röpel (r) und Manfred Kniffka vom VfL Altendiez am Montag (16.05.2005) auf dem Deutschen Turnfest durch die Fontänen eines Springbrunnens auf dem Messegelände in Berlin. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - An den ersten beiden Wettkampftagen kamen rund 150 000 Zuschauerin die 26 Messehallen am Funkturm sowie zu den anderenVeranstaltungsorten. «Wettkämpfe mit 50 000 Aktiven sind eine riesigelogistische Aufgabe. Alles lief nahezu reibungslos», zog DTB-Generalsekretär Hans-Peter Wullenweber eine positive Auftaktbilanz.Allerdings hatte es in den Abendstunden einige Versorgungsengpässegegeben, auch musste der Schlossplatz in Berlins City am Sonntagwegen Überfüllung geschlossen werden.

Während das Breitensportspektakel auf vollen Touren läuft, blickendie mehr als 100 000 Turnfreunde schon gespannt auf die Wettkämpfeder Elite-Riege um Jungstar Fabian Hambüchen, der sich am Dienstagseinen Fans erstmals bei der Mehrkampf-Qualifikation vorstellt. «Ichfreue mich sehr auf das Turnfest, denn das ist ein wichtiger Test vorden Europameisterschaften», meinte der 17-Jährige, der sich in denGerätefinals auf ein mit je 5500 Besuchern zwei Mal ausverkauftesVelodrom freuen darf. Den ersten Titel in der Leistungsklassesicherte sich am Abend das neu formierte Auswahlteam des TVWattenscheid im Mehrkampf der Gymnastik-Gruppen vor TitelverteidigerBremen.

Vom Pech verfolgt sind hingegen die beiden deutschen Trampolin-Stars. Nachdem Olympiasiegerin Anna Dogonadze am Sonntag alleTurnfestauftritte wegen einer Nasennebenhöhlen-Entzündung absagenmusste, warf der von einer Grippe geschüttelte Weltmeister HenrikStehlik nach dem verpatzten Auftritt im Synchron-Vorkampf dasHandtuch. «Mit Anna und Henrik fehlen die Aushängeschilder. Ohne sieist das Turnfest um eine Attraktion ärmer», bedauerte CheftrainerMichael Kuhn. «Gesundheit geht vor. Es wäre unverantwortlich, Henrikhier starten zu lassen. Dennoch bauen wir auf unsere Asse: Sie sindfür die WM in Eindhoven gesetzt», erklärte der Coach.

«Vor einer Woche fing alles ganz harmlos mit Heiserkeit an,inzwischen hat es mich ganz erwischt. Ich bin zwar fieberfrei, aberbei weitem nicht im Vollbesitz meiner Kräfte», bedauerte Stehlik dieAbsage. Auch die «Gold-Anna» hatte vom Arzt ein Stoppzeichenerhalten. «Ich fühle mich nach zwei Wochen Krankheit noch totalschlapp», meinte die 32-Jährige, die nur zur Überreichung der Flatow-Medaille durch Bundespräsident Köhler nach Berlin kommen wird.Während Dogonadzes Teamgefährtin Jessica Simon im Vorkampf ihrerFavoritenrolle gerecht wurde, scheiterte in MannschaftsweltmeisterMarkus Kubicka (Frankfurt) der Top-Favorit schon im Vorkampf undverpasste damit vorzeitig den Hattrick, zum dritten Malhintereinander beim Turnfest deutscher Meister zu werden.

Über 6500 Zuschauer hatten am Sonntagabend in derDeutschlandhalle bei der vom Belgier Marc Bogaerts inszeniertenTurnfest-Gala den ersten Höhepunkt des Festivals erlebt. Tags zuvorsäumten 60 000 Teilnehmer trotz strömenden Regens den Straßenrandbeim bunten Turnfest-Umzug mit 5000 Turnern aus allen Bundesländernund 33 Gastnationen im Zentrum Berlins.